Unser Sohn (12 Monate alt) will ständig nachts an die Brust

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Unser Sohn (12 Monate alt) will ständig nachts an die Brust

Sehr geehrte Frau Welter, ich möchte gerne abstillen. Unser Sohn kann aber nachts nicht ohne Muttermilch einschlafen. Tagsüber geht es mittlerweile, obwohl er keinen Schnuller nimmt und verweigert Flaschenmilch. Nachts wird er ca. 4-5 mal wach, will keinen Tee und kein Wasser, nur Muttermilch. Ich bin zurzeit am Verzweifeln, da ich in den nächstn Tagen schon arbeiten gehen möchte und selbst die Nächte nicht durchschlafe. Der Kleine schläft bei mir auf dem Arm ein, ich bringe ihn in sein Bettchen und nach 2-3 Stunden ist er wieder wach und möchte was trinken. Ich nehme ihn dann aus dem Bettchen und er schläft weiter bei mir, da ich einfach kaputt bin und weiß, er wird in 2-3 Stunden dann wieder wach sein und was trinken wollen...So was hat er seit der Geburt an und es hat sich nichts geändert :-( Ich wollte gerne fragen, ob es normal ist und was man dazu noch machen könnte. Vielen lieben Dank!!! Mit freundlichen Grüßen Elisabeth

von Elisabeth1979 am 06.08.2012, 11:18



Antwort auf: Unser Sohn (12 Monate alt) will ständig nachts an die Brust

Liebe Elisabeth1979, leider ist das Verhalten deines kleinen Mannes wirklich ganz normal für ein Baby mit 1 Jahr, es entspricht seiner Natur. Aber das hilft ja nicht, wenn es der Mutter dabei schlecht geht. Ich verstehe das richtig, dass dein Kind schon auch bei dir im Bett schläft, und du trotzdem nicht schlafen kannst? Oder geht es dann besser, und keiner von euch beiden muss so richtig wach werden beim Stillen? Viele Mütter nehmen nämlich genau deshalb ihre Babys mit ins Bett, weil sie dann kaum noch merken, ob sie nun 2 oder 8 Mal pro Nacht gestillt haben. Sonst, wenn nichts anders geht, müsst ihr mit aller Konsequenz in der Nacht abstillen. Das kann z.B. so gehen: Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihr während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest. (Im übelsten Fall jedoch, wenn dein Kind durch dieses Vorgehen allzu sehr verunsichert wurde, wird es eine Weile lang noch anhänglicher sein. Je mehr du das zulassen kannst, desto eher wird es sich wieder "beruhigen"...) Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das ich wärmstens empfehlen kann. Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 06.08.2012



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