Frage: stillen nachts

guten morgen, unsere tochter ist jetzt 10 monate alt und bekommt tagsüber fast schon ausschließlich beikost also normal von joghurt, obst, brot alles mögliche, mein absolutes problem ist nur das nächtliche stillen, bzw an die brust wollen. meine brustwarzen sind total wund und vereitert und meine brüste tun weh und von den wunden vorhöfen reden wir besser gar nicht, es tut irre weh wenn ich sie anlege bzw sie sich mit ihren zähnchen ansaugt. ich tu schon dich lanolin drauf aber es hilft nicht. eine milchflasche trinkt sie nicht und ich denke auch nicht das sie hunger hat beidem was sie über tag bekommt. wie kann ich auf sanfte art abstillen ohne es ihr allzuschwer zu machen?? ich möchte einfach nicht mehr und bin echt am ende (bitte keinen aufsatz schicken wie toll das stillen doch ist...davon bin ich echt bedient sorry) danke deborah

von zauberinsel am 24.11.2011, 10:06



Antwort auf: stillen nachts

Liebe deborah, ich würde anfangs in der Nacht noch versuchen, eine Flasche anzubieten. Da sich die Techniken des Trinkens an der Flasche und an der Brust deutlich unterscheiden und sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust, lehnen viele Stillkinder die Flasche ab .Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt "Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: o die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist o das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln o den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut o den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen o verschiedene Saugerformen und Lochgrößen ausprobieren o verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen o versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern o geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche und gerade bei einem Kind ab sechs Monaten lässt sich der Becher gut einführen und die Flasche muss nicht mehr in jedem Fall unbedingt eingeführt werden. Wichtig ist, dass Sie wirklich geduldig bleiben. Wenn Sie keine Flasche mehr geben möchten, müssen Sie Ihr Kind auf andere Art und Weise beruhigen, sei es durch Tragen, Streicheln, Singen oder Halten. Wichtig ist, dass Ihr Kind weiterhin Ihre Liebe und Zuneigung spürt und Sie nicht gleich die Geduld verlieren, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen und vor allem: Was macht die Mutter, wenn das Kind nach der Rückkehr doch wieder an die Brust will? LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 24.11.2011