Hallo Biggi,
nachdem ich ja zuerst so Probleme mit der Gewichtszunahme von unserem Zwerg (7 Wochen) hatte, läuft es inzwischen - wie schon kurz berichtet - ganz gut. Er nimmt zwar immer noch nicht den "Durchschnitt" zu, aber KA und Hebi sind zufrieden, also bin ich es auch. Nun zu meinem Problem (wenn es überhaupt eins ist): im Moment ist es so, dass ich den Eindruck habe, dass der Kleine ständig an mir dran hängt. Deshalb wollte ich wissen, was genau "Stillen nach Bedarf" heißt... Im Moment mache ich es so, dass ich ihn anlege, wenn ich den Eindruck habe, sein Quengeln könnte "ich habe Hunger" bedeuten. Er ist immer noch ein sehr langsamer, genüsslicher Trinker, so dass eine Stillmahlzeit auch mal eine Stunde dauern kann. Dazu muss ich sagen, dass er auch manchmal nach 20min nach einer Seite einnickt, Das ist echt sehr unterschiedlich. In einem wie im anderen Fall kann es auch vorkommen, dass er nach 30 bis 60 min schon wieder trinken will. Andererseits macht er auch mal Pausen von drei Stunden und nachts lässt er mich meist sogar ganz durchschlafen, nachdem er am Abend von 20 bis 22 Uhr mehr oder weniger durchgetrunken hat (mit hin und wieder einnicken und nach 10 min wieder wach sein und weiter trinken).
Bei uns gibt es also noch keinen echten Rhythmus.... Und nun zu meinen Fragen:
- ist unser Stillverhalten o.K? (Baby ist 7 Wochen alt) oder muss ich einen Rhythmus erreichen - wenn ja --- wie??
- wie rechnet man eigentlich die Abstände der Stillmahlzeiten? Von Beginn zu Beginn oder vom Ende der einen zum Beginn der anderen Mahlzeit?
Alles ein bisschen konfus... ich hoffe du verstehst mein Gestammel und kannst mir den einen oder anderen Rat geben? Vielen Dank!
Mtina
Mitglied inaktiv - 17.01.2011, 17:03
Antwort auf:
Stillen nach Bedarf / Stillabstände
Liebe Mtina,
der "regelmäßige Rhythmus" ist eine Illusion, den es in der Regel nicht viel häufiger gibt als weiße Einhörner und die oft verzweifelten jungen Mütter jagen einem Ideal aus Hochglanzbroschüren hinterher, das mit der Realität wenig zu tun hat.
Das klingt jetzt etwas erschreckend, doch sobald eine Mutter erkannt hat, dass ihr Baby sich ganz normal verhält und dass der Alltag mit einem Baby nur wenig mit dem Bild gemein hat, das eine idealisierte und glorifizierte Mutterschaft zeigt, kann sich die Frau entspannen, muss nicht mehr einem unerreichbaren Ideal hinterher jagen und kann sich daran machen, sich auf das Baby einzulassen und kann wieder neue Energie sammeln.
So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa sechs Wochen zu erwarten.
Muttermilch ist außerdem innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt.
Lege dein Kind an, wenn es nach der Brust verlangt, ganz gleich ob die letzte Stillzeit vier
Stunden oder eine Viertelstunde her ist. (Den Abstand zwischen zwei Stillzeiten berechnet man übrigens vom Beginn des letzten Anlegens bis zum Beginn des nächsten Anlegens).
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 17.01.2011
Antwort auf:
Stillen nach Bedarf / Stillabstände
Klingt genau wie bei uns. Abstände wurden etwas grösser/vorhersagbarer bei meiner Tochter so um die 6. Woche. Bei meinem Sohn so um die 12. Häufige "Rückfälle", also überraschende Wechsel im Stillverhalten, wieder mehr, dann wieder weniger etc das ganze erste Jahr über. Beide gediehen und gedeihen einwandfrei ohne allzu festen Rhythmus. LG
Mitglied inaktiv - 18.01.2011, 09:00