Liebe Frau welter,
Ich bin seit fast genau 15monaten fleißige Leserin und finde ihre Einstellung und tipps wirklich toll...
Meine wunderbare Tochter tauchte am 14.02.2019 nach künstlicher einleitung schnell in Leben (wassergeburt nichtmal 3std). Wir sind ein zweimäderlhaushalt und ich bin noch immer daheim. Seit Beginn an haben wir unser problemthema Schlaf.
(ich soll angeblich ähnlich gewesen sein, zumindest unter Tags)
Schon in der Schwangerschaft bin ich ca alle 2 Std teilweise manchmal auch stündlich auf WC und dieser Rhythmus hat sich leider bis vor kurzen mit stillen fortgesetzt. Das ich schon am Zahnfleisch gehe brauch ich wohl nicht zu sagen. Aber da mir das stillen wichtig ist und wir beide es auch genießen hab ich das auch durchgehalten. Um ihren 1.geburtstag herum hab ich längere stillpausen "erkämpft" ca 2-3std und vor gut einem Monat von einer Nacht auf die andere stillen wir nur mehr vor dem einschlafen ca 21 Uhr und dann erst wieder gegen 5 bzw 6uhr. Allerdings wird sie nach wievor fast stündlich wach und will Nähe, manchmal reicht ihr wenn wir Nase nase weiterschlafen ich sie umdrehte aber oft kämpft sie sich richtig auf mich rauf wir schlafen in einem bett, eigentlich liegt sie im Nest neben mir, das auch beim einschlafen recht gut klappt aber so ab 1uhr schleicht sie sich meist raus und nah zu mir... Und dann spielen wir das stündlich wusseln bis ca 8.30.
Untertags hat sie bis vor einer woche einmal ca 11.30 bis 13h und ca 17h bis 17.40 geschlafen... Momentan wehrt sie sich aber gegen beide und ich bin froh wenn wir einmal 60min schaffen.
Sie ist sonst ein unglaublich wunderbares aufgewcktes zwergal, sie spielt sich wirklich toll alleine, manchmal sogar knapp 1std und erforscht und beobachtet alles sehr genau und versteht alles... Beim Krabbeln,frei stehen, klettern laufen mit anhalten ist sie Weltmeister, aber alleine gehen ist noch kein Thema. Dafür redet sie wie aufgezogen in ihrer Sprache U benennt aber auch viele Dinge bzw Personen schon wirklich.
Zahntechnisch hat sie mit 3 Monaten den ersten bekommen und momentan kommen gerade die unteren 2 eckzähne. Alle anderen sind schon herausen (inkl 4 stockzähne)
Aber ich merke das ich am Limit bin jeder Zahn braucht zusätzlich eine wachzeit von ca 1h nachts
Gitterbett hab ich vor Verzweiflung Gr gen meine Einstellung letztens 3 Tage probiert, aber das war noch schlimmer für mich, da ich trotz anstellen an mein Bett immer aus der Decke U aufsetzen musste, da sie ja ihrem schema treu blieb
Und die Isolation momentan ist wahrscheinlich auch nicht unschuldig an meiner Erschöpfung, ich weiß aktuell wirklich nicht mehr weiter und hab die letzten zwei morgen geheult, weil ich einfach nur müde bin. Meine Mama nimmt sie mir zwar fast jeden Tag ca 2std ab, allerdings kann ich Untertags nicht mehr schlafen und auch nachts schon oft nur sehr schwer... Obwohl mir nichts durch den Kopf geht...
Ich bin wirklich für jeden Tipp dankbar!
Osteopathie haben wir natürlich auch schon gemacht...
Herzlichen Dank!!!
von
Dornroeschen
am 30.04.2020, 09:34
Antwort auf:
Schlaf horror seit knapp 15monaten
Liebe Dornroeschen,
am liebsten würde ich Dich einfach mal in den Arm nehmen, ich kann Deine Müdigkeit richtig spüren!
Leider habe ich keinen Tipp, wie ich Dir helfen kann, denn das Verhalten Deines Babys ist eigentlich ganz normal.
Dein Baby scheint ein aufgewecktes und fröhliches Mädel zu sein, welches Dir sehr deutlich die enge Bindung zu Dir zeigt.
Dein Baby will dich nicht ärgern oder provozieren. Du hast auch nichts falsch gemacht. Es ist einfach die Erwartungshaltung in unserer Gesellschaft, die von unseren Kindern etwas verlangt, was viele schlicht und ergreifend noch nicht leisten können.
Ein Baby muss auch eine gewisse Reife erreichen, um längere Zeit schlafen zu können. Wann dieser Zeitpunkt erreicht wird, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Eine Flasche mit künstlicher
Säuglingsnahrung (oder ein Abendbrei) verbessern das Schlafverhalten nicht (das wurde in
Studien nachgewiesen). Es gibt nicht wenige Kinder, die dann sogar noch weniger schlafen. Auch wenn das Kind am Tag viel isst, schläft es nicht besser, denn es wacht ja nicht nur wegen dem Hunger auf, sondern sucht Nähe und Geborgenheit!
Wichtig ist, dass Du weißt, dass dies zwar eine lange Phase ist, aber sie WIRD vorbei gehen! Bis dahin ist es meist einfacher, das Drumherum zu ändern, als das Baby.
Nimm ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Erkundige dich mal, ob Du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann dir auch deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während spazieren gehst oder sonst etwas für dich tust …
Wäre es denn machbar, dass Dein Baby ab und zu bei der Oma schläft, damit Du wenigstens ein paarmal richtig ausschlafen kannst?
• Vielleicht findest Du auch einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit deinem Kind zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest Du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun.
• Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss.
• Achte darauf, dass Du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menüs kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst Du dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar.
Es tut mir leid, dass ich keinen Tipp habe, der Dir zu mehr Nachtruhe verhilft :-( und ich kann mich gut erinnern an diese stressige Zeit….
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 30.04.2020