Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Riss in der Brustwarze

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Riss in der Brustwarze

SimiSun

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Liebe Biggi, Mein 2. Sohn ist nun 6 Wochen alt. Ich stille voll. Seit heute Nacht tut die linke Seite enorm weh beim stillen, so sehr das ich sogar abbrechen musste. Beim genauen Hinsehen habe ich entdeckt das meine Brustwarze am unteren Teil rotblau ist und es ist ein Riss zu sehen. Was soll ich nun tun? Diese Seite besser nur abpumpen und nicht anlegen? Wie gesagt es tut sehr weh. In der Vergangenheit tat diese Seite schon ein paar Mal weh (nicht so stark) so das ich denke das der Riss oder Risschen schon länger da ist :( Wie soll ich den Riss behandeln? Vielen Dank. Simi


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Liebe Simi, irgendetwas stimmt mit eurer Anlegetechnik nicht. Es wäre gut, wenn da mal jemand drüberschauen könnte, der sich auskennt. Hast du eine Nachsorgehebamme, die auch in Stillfragen up to date ist? Sie sollte auch mal das Zungenbändchen kontrollieren, ob es vielleicht zu kurz ist... Sonst schau doch bitte mal, ob es eine Stillberaterin in eurer Gegend gibt und ruf sie an. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Sollte die Saugtechnik nicht stimmen, wird das Problem immer wieder neu auftreten. Wenn es ganz unerträglich ist, kannst du an der Seite abpumpen, statt sie zum Stillen zu nutzen. Sobald es geht, wäre Stillen aber das Beste, denn dein Kind bekommt dabei deutlich mehr Milch aus der Brust als die beste Pumpe. Wenn du stillst ist es sinnvoll, dass du dein Kind so anlegst, dass die offene Stelle genau in seinen Mundwinkel zu liegen kommt, dann kommt nicht so viel Spannung drauf und sie wird weniger belastet. Um die Heilung zu beschleunigen, haben sich die folgenden Tipps bewährt: • vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. • an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen • nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). • ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. • zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. Ich wünsche dir eine schnelle Heilung! LIeben Gruß, Kristina


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