Mitglied inaktiv
Hallo liebe Biggi! Erstmal ein schönes neues Jahr! Ich finde diese Forum und die ausführlichen Antworten immer wieder toll. Meine Tochter ist jetzt acht Monate alt. Untertags bekommt sie Beikost (da ich arbeite) und abends vor dem Einschlafen, nachts und morgens wird sie gestillt. Manchmal verlangt sie auch am späten Nachmittag, wenn ich wieder zu Hause bin noch nach der Brust, aber das wird leider immer seltener. In dem Buch "Babyjahre" von Remo H. Largo habe ich nun gelesen, dass Babys ab 3 Monaten rein körperlich nachts keine Nahrungszufuhr mehr bräuchten und deshalb jedes Baby ab 3 Monaten durchschlafen könnte. Stimmt das? Irgendwie kann ich mir das nicht so recht vorstellen. Meine Maus kommt nachts noch immer alle 3 Stunden und manchmal trinkt sie dann auch richtig viel. Ehrlich gesagt möchte ich ihr das auch nicht wegnehmen, bis sie von selbst nicht mehr danach verlangt. Leider habe ich aber nun Zweifel bekommen. Verwöhne ich sie damit zu sehr? Könnten wir, wenn sie älter ist, dadurch evtl. Schwierigkeiten bekommen, dass sie dann nicht alleine schlafen will etc? Ich weiss, Babys kann man nicht verwöhnen und wenn es nur nach mir ginge, würde ich wohl sogar evtl. spätere Probleme in Kauf nehmen, aber meinem Mann wäre es jetzt schon am liebsten, wenn die Kleine nachts nicht mehr "stören" würde. Wir müssen also wohl einen für alle annehmbaren Kompromiss finden. LG Azahar
Liebe Azahar, es ist abgesehen von der Anwendung der sehr umstrittenen und von Stillexperten einhellig abgelehnten Schlaftrainingsprogrammen nicht möglich ein Kind an das Durchschlafen zu gewöhnen, ehe es nicht von selbst dazu reif ist. Es ist ja auch nicht möglich ein Kind an das freie Laufen oder das Sprechen zu gewöhnen. All diese Fähigkeiten entwickelt jedes Kind dann, wenn der für das jeweilige Kind richtige Zeitpunkt gekommen ist. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab einem bestimmten Alter nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. In einem amerikanischen Buch über die Entwicklung von Kindern (Aldrich: "Babys are Human Beeings"') habe ich einmal den wichtigen Satz gefunden "Damit Kinder sich gut entwickeln können, sind liebevolle Fürsorge und ein beständiges, direktes Eingehen auf ihre Bedürfnisse so ausgesprochen wichtig". Das steht zwar manchmal im Widerspruch zu unserem "modernen, westlichen" Lebensstil, aber es zahlt sich langfristig aus. Außerdem stellt sich doch auch die Frage: Ist der seelische Hunger nicht eben so wichtig wie der körperliche Hunger? Warum sollte es weniger wichtig sein, das Bedürfnis des Babys nach Nähe und Geborgenheit zu stillen, als seinen körperlichen Hunger zu stillen? Gerade ab sechs Monaten gibt es unzählige Gründe, warum ein Kind nachts (wieder vermehrt) aufwacht und die Nähe und Geborgenheit und auch Nahrung an der Brust sucht. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen . All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt ... Insgesamt sind dies eine Menge Gründe unruhiger zu sein und nachts immer wieder aufzuwachen. Ich möchte Ihnen zu diesem Thema das Buch "Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen. Dr. Sears (Professor für Kinderheilkunde) hat zusammen mit seiner Frau Martha einige Bücher zum Thema Schlaf und Kindererziehung geschrieben, in die nicht nur sein Wissen als Kinderarzt sondern auch die reichhaltige eigene Erfahrung als achtfache Eltern eingeflossen sind. In "Schlafen und Wachen" beschreibt er nicht nur, warum Kinder so schlafen, wie sie es nun einmal tun und wo sie am besten schlafen, er gibt auch Tipps wie Eltern und Kinder zu ruhigeren Nächten kommen können. Das Buch ist im Buchhandel, bei der La Leche Liga und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, vielen Dank für die ausführliche Antwort! Du hast mir damit bestätigt, was mein Gefühl mir sagte. Schade, dass man sich von solchen Theorien immer wieder verwirren lässt, obwohl man doch eigentlich instinktiv weiss, was das richtige ist. Das Buch hört sich interessant an! LG Azahar
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