Nachts aller 2 Stunden stillen

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Nachts aller 2 Stunden stillen

Mein Sohn ist nun fast 7 Monate, er hat Darmkolliken die sich nicht mehr am Tag sondern in der Nacht zeigen. Er schreit nachts aller 1 bis 2 Stunden und ich kann ihn nicht beruhigen, bis vielleicht ein paar Winde abgehen vergeht manchmal 1 Stunde. Er erwacht und hat Schmerzen. Ich kann ihn nur durch anlegen an meine Brust beruhigen. Doch das ist für mich nicht der Sinn des stillens, ich weis auch nicht mehr was ich machen soll. Ich habe alles versucht (Zäpfchen, Massage, Licht an lassen u.s.w.) Sobald er die Augen schließt jammert er wieder los. Das geht nun schon 2 Monate, ich weis auch nicht ob ich ihn schreien lassen soll und feste Stillzeiten nachts einführe aber das macht die Schmerzen auch nicht weg. Habt ihr noch einen Rat für mich?

Mitglied inaktiv - 13.01.2011, 08:49



Antwort auf: Nachts aller 2 Stunden stillen

Liebe kitti82, hast du mal mit eurem Kinderarzt darüber gesprochen? Treten die Beschwerden tatsächlich nur in der Nacht auf oder auch, wenn er tagsüber schläft? Wo schläft er? Bekommt er Beikost, und wenn ja, was, und hatte er auch schon vor Einführung der Beikost diese Probleme? Könnte es sein, dass es keine Koliken sind sondern dass er Ängste hat? Es gibt Phasen, wenn unsere Kinder neurologisch reifen, da schlafen sie ganz unruhig und brauchen wirklich verstärkt eine Quelle der Geborgenheit und Sicherheit. Die finden sie naturgemäß an Mamas Brust am einfachsten, aber natürlich ist es verständlich, dass nicht jede Mutter das gut ertragen kann! Alternativ wäre zu probieren, ob ihm ganz intensiver Körperkontakt nicht auch helfen kann, wenn er z.B. nachts direkt neben dir schläft und du eine Hand auf seinem Körper haben kannst während ihr schlaft... Viele Mütter berichten, dass dies allein schon ihren Kindern Ruhe geschenkt hat. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 13.01.2011



Antwort auf: Nachts aller 2 Stunden stillen

Hallo, ja er hat von Anfang an Darmkolliken, die Ärztin hat mir geraten ihm eine Flasche Abends zu geben, damit er in der Nacht schläft aber er trinkt keine Milch aus der Flasche. Ich habe auch angefangen Abends Brei zu geben, damit er nicht solche Schwierigkeiten beim Stuhlabgang hat und das funktioniert sehr gut. Der Versuch mittags anzufangen ist gescheitert, da er zusätzlich wenig Flüssigkeit zu sich nimmt. Denn ich merke selber das bei mir die Milch weniger wird und er auch nicht mehr satt wird. Essen tut er alles! Er schläft anfangs in seinen Bett und dann neben mir, damit ich ihn schnell beruhigen kann. Am Tag wenn er Kolliken hat schläft er schlecht ein und hat auch damit zu kämpfen aber nicht so extrem wie in der Nacht. Ich habe auch schon überlegt mal nicht zu stillen und komplett auf Nahrung umzustellen, mit der Hoffnung die Kolliken hören auf bzw. minimieren sich. Denn es kann nur an meiner Muttermilch liegen. Wenn ich ihn Nachts dann in meinen Arm nehme hört er auch auf, also tendiert es doch zu Angstzuständen. Aber das war vor 2 Monaten nicht so.

Mitglied inaktiv - 13.01.2011, 11:23



Antwort auf: Nachts aller 2 Stunden stillen

Liebe kitti82, hm, das mit der Flasche macht keinen Sinn: Ein Baby schläft ja nicht automatisch besser oder länger, wenn es mehr im Bauch hat (ebensowenig schlafen wir besser mit vollerem Magen...). Auch wenn viele Mütter davon gehört haben, dass durch den Genuss von „blähenden" Lebensmitteln Blähungen bei ihrem Baby hervorgerufen werden, ist diese Meinung mit Vorsicht zu genießen. Darmgase entstehen bei der Verarbeitung von Faserstoffen (Ballaststoffen) durch die Darmbakterien im Verdauungstrakt. Weder Verdauungsgase noch Ballaststoffe gehen in die Muttermilch über, auch nicht, wenn die Mutter unter extremen Blähungen leidet. Am ehesten ist zu erwarten, dass Nahrungsmittel, die bei der Mama Blähungen hervorrufen auch bei ihrem Kind zu Blähungen führen können. In einigen ganz seltenen Fällen treten Unverträglichkeiten auf in Bezug auf Kuhmilch, vor allem, wenn die Mutter (oder der Vater) selbst auf Kuhmilch reagieren. Wenn du dies vermutest, solltest du mit deiner Ärztin darüber sprechen ob es Sinn machen kann, auf Kuhmilchprodukte in deiner und der Ernährung deines Sohnes eine Weile lang zu verzichten. Künstliche Milch ist für ein Baby aber nicht bekömmlicher als Muttermilch, und viele kleine Babys haben Blähungen ganz gleich, was ihre Mütter essen und es bleibt nichts anderes übrig, als die Zeit, bis der kleine Darm entsprechend gereift ist, durchzustehen. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 13.01.2011