Hallo,
meine Tochter ist 8 Wochen alt und ich stille sie voll auf Anraten der Stillberaterinnen im Geburtsklinikum mit Brusthütchen. Bisher lief alles prima, doch seit gestern schmerzt meine linke Brust extrem. In der Nacht kamen starke Kopfschmerzen und Schuttelfrost hinzu. Da ich einen Milchstau vermutete, habe ich einen Frauenarzt aufgesucht um das ganze abklären zu lassen. Leider war mein FA im Urlaub deswegen musste ich zu einer Vertretung und er stellte die angenommene Diagnose: Milchstau!!!
Was mich jetzt irgendwie verwirrt, der Arzt riet mir meine Kleine nur noch an die Rechte Brust anzulegen und die Linke Brust (mit dem Milchstau) regelmäßig abzupumpen. Hier lese ich doch immer wieder, dass man so oft wie möglich anlegen soll?!? Außerdem hat er mir Diclofenac Zäpfchen verschrieben, welche ich 2mal tägl. einnehmen soll. In der Packungsbeilage steht jedoch, dass man diese in der Stillzeit eher meiden soll...
Zudem kommt erschwerend hinzu, dass meine Kleine keine Flasche nimmt, was bedeuten würde, dass sie ja logischerweise von einer Brust nicht wirklich satt wird. Der Arzt meinte, dass sie wenn sie hunger hat schon von der Flasche trinken wird. Doch ich habe wirklich zusammen mit meiner Hebi alles versucht und sie nimmt die Flasche einfach nicht.
Bin jetzt total verwirrt....habe meine Kleine jetzt dennoch weiterhin an die Linke Brust angelegt und schon vor dem Stillen eine Wärmflasche aufgelegt. Zwischen den Stillmahlzeiten kühle ich mit Quark. Jezt ist meine Frage: Soll ich wirklich diese Zäpfchen nehmen und statt meine Kleine anzulegen abpumpen? Oder kann ich auch nachdem ich meine Kleine angelegt habe noch leerpumpen??
Bitte sagen Sie mir Ihre Meinung zu dem ganzen!!
LG; Marina
von
lilmaremaus
am 09.10.2012, 20:48
Antwort auf:
Milchstau / Brustentzündung
Liebe Marina,
bitte lege dein Baby an!!!!!
Die allererste Maßnahme jetzt außerdem Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe!
Um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung.
Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden.
Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen.
Um eine gestaute Stelle zu entleeren, sollte jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Es sollte alle eineinhalb bis zwei Stunden angelegt werden und dabei das Baby so gehalten werden, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein.
Häufiges Stillen (oder abpumpen) rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird.
Und nochmals: Ganz wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe.
Sobald Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen usw. dazu kommen, sollte unverzüglich eine Ärztin/Arzt hinzugezogen werden. Auch wenn sich die Verhärtung nicht innerhalb von ein bis zwei Tagen bessert, sollte die Brust ärztlich untersucht werden (Frauenärztin/arzt oder Hausärztin/arzt).
Schau mal noch zu Diclofenac:
http://www.embryotox.de/diclofenac.html
Gute Besserung und LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 09.10.2012