Frage:
Liebe Frau Welter!
Meine Tochter Sandra ist 6 Wochen alt. Sie hat von Anfang an nicht an der Brust getrunken,darum pumpe ich die Milch ab. Da ich vor vier Wochen eine Brustentzündung hatte und im Spital lag, ist meine Milch um mehr als die Hälfte zurückgegangen, sodaß ich mit dem Zufüttern beginnen mußte. Seitdem pumpe ich anregend (7-7,5-5,3-3min)mache warme Wickel vor dem Pumpen, massiere die Brust, trinke Johannisbeersaft und ab und zu ein Glas dunkles Bier, trinke Milchbildungstee und trotzdem kommt nicht mehr Milch nach!
Was kann ich tun?? Muß ich zum Arzt gehen? Oder wird durchs Pumpen mit der Zeit weniger Milch?
Liebe Grüße
Gudrun
von Gudrun am 20.08.2001, 11:47 Uhr

Antwort auf:
Milchbildung anregen
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Liebe Gudrun,
es kann verschiedene Gründe geben, warum die Milchmenge sich zur Zeit beim Abpumpen nicht steigern lässt. Es kann an der Pumpe liegen, am Pumpmanagement aber auch am Stress, dem Sie ausgesetzt sind.
Ich kann Ihnen deshalb nur dringend ans Herz legen, sich mit einer Stillberaterin direkt in Verbindung zu setzen, die Ihnen im direkten Gespräch den korrekten Gebrauch einer Pumpe zeigen und erklären kann und mit Ihnen gemeinsam einen Plan ausarbeiten kann, wie sich die Milchmenge wieder erhöhen lässt.
Worauf Sie in jedem Fall achten sollten ist, dass Sie nicht zuviel trinken. Immer wieder erlebe ich, dass sich Frauen jede Menge Flüssigkeit in sich hineinzwingen, in der Annahme auf diese Weise die Milchmenge steigern zu können. Tatsächlich wird durch eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme jedoch genau das Gegenteil erreicht: Sie können und sollen sich ganz einfach nach Ihrem Durst richten. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich.
Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee, wenn überhaupt welcher getrunken wird, notwendig ist er nicht und seine Wirkung konnte wissenschaftlich nie bewiesen werden, wohl aber, dass er zu Bauchproblemen beim gestillten Kind führen kann) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinken Sie zu wenig.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von Biggi Welter, Stillberaterin am 20.08.2001
Antwort auf:
Milchbildung anregen
Hallo Gudrun,
ich glaube, durch das Abpumpen wird die Milchmenge wirklich weniger als durch das direkte Stillen. Versuche doch nochmal Deine Tochter anzulegen, vielleicht mit Hilfe einer verständnisvollen Hebamme. Ich musste anfangs auch 4 Wochen lang abpumpen, da mein Sohn gleich nach der Geburt noch im KH bleiben musste und nur durch Sonde und Flasche mit MuMi ernährt wurde. Als er heimkam wollte er zuerst natürlich auch nicht an die Brust. Aber mit ein bisschen Geduld, hat er schliesslich doch getrunken (und dann nie wieder ein Fläschen angerührt!) Ausserdem soll man wohl sehr viel trinken, das regt die Milchbildung an!
Alles Gute! Tina
von Tina am 20.08.2001
Antwort auf:
Milchbildung anregen
Liebe Tina!
Danke für Deine Mail!
Ich lege Sandra nach wie vor mind. viermal am Tag an. Die Kinderschwester sagt bei der Brust wäre alles ideal (Brustwarze groß genug,usw.) aber Sandra will nicht. Dennoch hab ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben und versuch es weiter!
Liebe Grüße
Gudrun
von Gudrun am 21.08.2001