Guten Morgen,
meine Tochter ist 5 Wochen alt. Gestern morgens früh wachte ich auf und hatte an einer Seite einer Brust totale Schmerzen. Ebenfalls stellte ich eine leichte Rötung dieser Stelle fest. Sofort kaufte ich mir Quark und machte mir gestern 4 Quarkwickel über den Tag verteilt. Ebenso ging ich zur Apotheke und kaufte mir Retterspitz. Davon machte ich jetzt 2 wickel insgesamt lies diese jeweils für 1.5 Stunden dran. Ist die Anwendung so richtig? Quarkwickel blieben nur 30 Minuten dran.
Ich habe immernoch eine schmerzende brust die sehr Druckempfindlich ist aber nur an dieser seitlichen stelle der brust. Es wurde nicht schlimmer weitere Symptome kamen nicht hinzu. Nach dem stillen werden sie schmerzen besser kehren dann jedoch wieder zurück...sonst geht es mr gut...Hätte es aber nicht schon besser werden sollen? Soll ich nun mit der selbstbehandlung weiter machen oder ist es schon ein Fall für den Arzt?
Vielen Dank im Vorraus
von
Helftmir1991
am 14.10.2020, 06:41
Antwort auf:
Ist es eine Brustentzündung?
Liebe Helftmir1991,
um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung.
Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden.
Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen.
Um eine gestaute Stelle zu entleeren, sollte jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Es sollte alle eineinhalb bis zwei Stunden
angelegt werden und dabei das Baby so gehalten werden, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein.
Keine Pumpe der Welt saugt so gut wie ein Baby und ich persönlich würde lieber das Kind „turnen“ lassen ;-).
Häufiges Stillen (oder abpumpen) rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird.
Und nochmals: Ganz wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe.
Sobald Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen usw. dazu kommen, sollte unverzüglich eine Ärztin/Arzt hinzugezogen werden - das sind die Zeichen für eine akute Entzündung.
LLLiebe Grüße und gute Besserung
Biggi
von
Biggi Welter
am 14.10.2020