Frage:
Isst mein Kind genug??
Hallo,
meine Tochter ist jetzt 8 Monate alt und wiegt knapp 7 Kilo! Bei der U5 hat die Kinderärztin gesagt, ich soll mit dem Abendbrei beginnen und Fett dran machen. Schön und gut. Machen wir. Aber sie wiegt halt einfach nicht mehr!
Sie isst am Tag folgendermaßen:
morgens: stillen
mittags: brei (ca. 220 g)
nachmittags: bisher stillen, jetzt Einführung des GOB
gegen 18.00 Uhr: Banane
gegen 19.30 Uhr: Reisschleimbrei (angerührt mit Wasser) dazu Obstmus
Nachts: 2-3 Stillen
Muss ich meiner Tochter mehr Essen geben?? Sie ist sonst ein sehr aufgewecktes, aktives Baby. Windeln sind tags und nachts voll!
Außerdem habe ich noch eine Frage: Meine Tochter ist nunmehr seit 2 Monaten Karotten-Kartoffel-Brei. Sie mag keinen Kohlrabi, kein Blumenkohl und bei Fenchel isst sie auch nicht viel! Was kann ich ihr denn noch zur Abwechslung kochen??
Liebe Grüße Coyotin78
von
Coyotin78
am 09.06.2011, 11:27
Antwort auf:
Isst mein Kind genug??
Liebe Coyotin78,
ich kenne den Gewichtsverlauf Ihres Babys nicht und kann nicht sagen, ob es zu wenig zugenommen hat.
Was mir auffällt, ist, dass Ihr Baby schon sehr viel Beikost bekommt und eher weniger oft gestillt wird.
Der Begriff BEI Kost sollte wirklich wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Muttermilch nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Muttermilch durch die Beikost ersetzt werden, würde es Anstatt Kost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Muttermilch sollte im gesamten ersten Lebensjahr das Hauptnahrungsmittel für ein Kind sein, erst nach dem ersten Geburtstag verschieben sich die Relationen.
Vor laaaanger Zeit, als ich noch in der Ausbildung zur Stillberaterin war, hat meine
Ausbilderin immer gesagt "wenn man die Gewichtszunahme eines Babys bremsen will,
dann sollte man bereits relativ früh mit Beikost beginnen, wenn man die
Gewichtszunahme steigern will, dann sollte man auch bei dem kleinsten bisschen
Durst stillen". So würde man das heute nicht mehr formulieren, denn inzwischen weiß
man ganz genau, dass es nicht notwendig ist, die Gewichtszunahme eines Stillkindes
zu bremsen. Aber was stimmt, ist dass Beikost, vor allem wenn es sich um Gemüse
handelt, dem Kind deutlich weniger Kalorien zuführt als Muttermilch.
Legen Sie Ihr Baby doch einfach noch zusätzlich an, gerade am Abend bekommt es mit Reisschleim und Obst sonst kaum Kalorien.
Haben Sie es schon einmal mit Gemüse wie Zucchini, Kürbis, Pastinake oder Brokkoli probiert? Diese Sorten schmecken süß und viele Kinder nehmen es gerne an.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 09.06.2011
Antwort auf:
Isst mein Kind genug??
Ich glaube, mein Beitrag ist verschwunden ...?????
von
Coyotin78
am 10.06.2011, 11:18
Antwort auf:
Isst mein Kind genug??
Also nochmal das Ganze
Hallo Biggi,
hier mal die Daten der Gewichtszunahme meiner Tochter:
Geburt: 3255 g, 52 cm
U2: 3185 g, 52 cm
U3, 3960 g, 53 cm
U4: 5420 g, 59 cm
U5: 6450 g, 66 cm
Wegen der Beikost: Habe nach dem 6. Monat, also im April mit Mittagsmahlzeit angefangen, dann einen Monat später den Abendbrei und wollte jetzt (wieder einen Monat später) den Nachmittagsbrei ersetzen! Dachte, das wäre so normal?! Oder habe ich da etwas missverstanden?? Stillt man dann noch zusätzlich nach den Breimahlzeiten??
Welchen Rat kannst du mir noch geben?? Soll ich sie wieder öfters am Tag anlegen?? Also noch nach den Mahlzeiten?? In den Brei bekommt sie natürlich auch noch Öl als Fettzugabe, hatte ich glaube vergessen zu erwähnen!
Ansonsten versuche ich ihr jetzt zum Mittag mal Brokkoli oder Kürbis schmackhaft zu machen! Wenn sie es aber alles nicht isst, ist das denn schlimm?? Muss sie jetzt schon mehrere Geschmacksrichtungen essen?? Fenchel hat sie gestern ganz brav aufgegessen!
Nochmal ne Frage zum Gewicht: Wiegt sie überhaupt "zu wenig"?? Sie ist jetzt 68 cm groß und wiegt ca. 7 kg!
Die KiÄ riet mir den Abendbrei einzuführen, wegen ihrem Gewicht!
Gruß Coyotin78
von
Coyotin78
am 10.06.2011, 11:24
Antwort auf:
Isst mein Kind genug??
Liebe Coyotin78,
sicher ist es richtig und gut, einem sechs Monate alten Baby, das Interesse an fester Nahrung zeigt, diese dann auch anzubieten. Doch diese Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen und keinesfalls kann die feste Kost die Muttermilch jetzt bereits in größerem Maße ersetzen.
Ich weiß, dass fast überall steht: "zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird "eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit "ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen.
Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein.
Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte.
Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung.
Allmählich wird sich die Menge der Beikost von selbst steigern und etwa ab den ersten Geburtstag werden sich das Verhältnis Beikost zu Muttermilch langsam umkehren, bis sich das Kind (wenn es dazu die Gelegenheit erhält, die Entscheidung selbst zu treffen) schließlich irgendwann ganz abstillen wird.
Nein, der Speiseplan Ihres Kindes muss noch nicht so groß sein und wenn es Karotten, Fenchel und Kartoffeln isst, dann reicht das erst einmal völlig aus.
Legen Sie Ihr Baby ruhig zwischendurch noch zwischendurch an, so bekommt es doch einige Extrakalorien!
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 10.06.2011
Antwort auf:
Isst mein Kind genug??
Hallo Biggi,
also kann ich durchaus nach der Beikost noch stillen?! Nach jeder Beikost?? Ich werde die Maus jetzt noch zwischendurch anlegen, dann nimmt sie zu und alles ist gut! Dann bin ich auch beruhigter, was das nächste Wiegen bei der KiÄ angeht! :-)
War nun doch etwas verwirrt, weil damals bei meinem Sohn alles anders verlief! Da musste ich laut Ärzten abstillen, wegen "angeblicher Allergie"! Da wurden schnell alle Mahlzeiten ersetzt und er nahm ja zu. Aber das ist wohl ein anderer Umstand gewesen! Und weil ich es diesmal richtig machen wollte, war ich wohl ein wenig "blind" oder "taub" für die Bedürfnisse meiner kleinen Maus! Ich wollte immer stillen und tue es auch gerne! Also dann werde ich ihren Rat prompt in die Tat umsetzen!
Vielen lieben Dank!
Gruß Coyotin78
von
Coyotin78
am 10.06.2011, 21:30
Antwort auf:
Isst mein Kind genug??
Liebe Coyotin78,
ja, sie können Ihr Baby weiterhin nach Bedarf stillen, keine Sorge :-).
Melden Sie sich doch nächste Woche einmal, ob Ihr Baby zunimmt!
Biggi
von
Biggi Welter
am 10.06.2011
Antwort auf:
Isst mein Kind genug??
Hallo nochmal,
vielen Dank für ihre schnelle Hilfe! :-)
Stille die Maus jetzt zwischendurch und abends nach dem Reisschleim-Obst-Brei noch zusätzlich! Heute nacht kam sie alles 2 Stunden?! Keine Ahnung, vielleicht wächst sie oder es sind die Zähne! Egal, da frag ich gar nicht mehr nach! Es ist so, wie es ist. Sie schläft durch, wenn sie dazu bereit ist! :-)
Also heute wog sie 7.100 Gramm (Ende letzter Woche 6.900 Gramm! Melde mich Ende nächster Woche, wie es ausschaut mit ihrem Gewicht!
Nur eins kurz noch: wie viel SOLLTE sie denn wiegen?? Weil, wir finden sie jetzt eigentlich nicht ZU dünn!
LG Coyotin78
von
Coyotin78
am 12.06.2011, 13:34