Frage: hautarzt, ambulante op

hallo, ich stille noch, auch wenn ich jetzt beikost enführe, werde ich langsam abstillen, das heißt, auch an dem termin, an dem mir ein muttermal entfernt werden soll, stille ich noch. der hautarzt meinte, er sehe kein problem, auf dem zettel, den ich ausfüllen musste, stand jedoch drauf, ob man stillt oder nicht zum ankreuzen.... wie sieht das beim stillen mit ner ambulanten "op" aus?welche betäubung darf eingesetzt werden? der arzt hat zudem isopropanol oder so (alkohol) benutzt, um die leberflecken zu desinfizieren bevor er mit seinem gerät draufgeguckt hat. ist das schädlich in der stillzeit?er hat auch leberflecken auf dem warzenvorhof betrachtet. danke

Mitglied inaktiv - 21.01.2010, 13:08



Antwort auf: hautarzt, ambulante op

Liebe erdnusslove, keine Sorge, das Mittel schadet nicht und Du hast sicherlich die Brust vor dem nächsten Stillen abgewischt. Wenn ein Muttermal entfernt werden muss, dann ist das kein Grund für eine Stillpause und schon gar nicht zum Abstillen. Die Entfernung des Muttermals hat nur dann Auswirkungen auf das Stillen, wenn es in unmittelbarer Nähe der Brustwarze oder des Warzenhofs ist und damit die OP-Wunde in den Bereich fällt, den das Kind in den Mund nimmt beim trinken. Dann kann unter Umständen eine Stillpause an der betroffenen Seite erforderlich werden und die Milch muss vorübergehend an dieser Brust ausgestrichen werden, damit die Wunde im akuten Heilungsverlauf nicht zu sehr belastet wird. Wenn das Muttermal an einer anderen Körperstelle ist, dann hat die Entfernung keinerlei Einfluss auf das Stillen. Eine örtliche Betäubung ist in der Stillzeit möglich. Ich zitiere aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001: "Lokalanästhetika: Erfahrungen. Lidocain (z.B. Xylocain) geht selbst bei intravenöser Behandlung von Herzrhythmusstörungen nur in sehr geringer Menge in die Muttermilch über (siehe Abschnitt 4.4.10.). ... Eine interpleurale Dauerinfusion von Bupivacain (z.B. Carbostesin) 25 mg/Stunde führte zu Muttermilchkonzentrationen von maximal 0,45 Mg/ml. Im Serum des Säuglings war die Substanz nicht nachweisbar (Nachweisgrenze unter 0,1 Mg/ml). Toxische Symptome wurden nicht beobachtet (Übersicht bei Spigset, 1994). Daten zu anderen Lokalanästhetika liegen nicht vor. Es ist jedoch anzunehmen, dass auch Substanzen wie Articain (Ultracain) mit kurzer Halbwertszeit und hoher Plasmaeiweißbindung nur sehr geringe Konzentrationen in der Milch erreichen. Der heute übliche Adrenalinzusatz wirkt ohnehin einem Übergang in die Muttermilch entgegen. ... Empfehlung für die Praxis. Bei üblicher Anwendung (im Rahmen einer Zahnbehandlung oder kleiner chirurgischer Eingriffe) können Lokalanästhetika auch in der Stillzeit verwendet werden; dies gilt auch für die Kombination mit Adrenalin. Prilocain sollte gemieden werden, nach versehentlicher Applikation ist aber keine Stillpause erforderlich." Sollten danach Medikamente nötig sein, gibt es auch genug Alternativen, die mit dem Stillen vereinbar sind. Bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft) kann und sollte sich Ihr Arzt jederzeit an das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") wenden, das unter der Telefonnr. 030 30308 111 erreichbar ist, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 21.01.2010