Hallo,
mein Sohn Gabriel ist nun 7 Wochen alt (er ist 5 Wochen zu früh auf die Welt gekommen). Anfangs ging alles problemlos (alle 3 Stunden stillen). Da er anfangs beim Stillen eingeschlafen ist, wickel ich ihn nun zwischendurch. Seit einigen Tagen aber, schreit er nach der ersten Mahlzeit herzzerreißend und "drückt". Stuhlgang ist fast gar nicht in der Windel (nur ein kleiner Fleck). Während dem Wickeln massiere ich ihm meist den Bauch mit Windesalbe. Die zweite Mahlzeit an der Brust wird dann meist verweigert bzw. habe ich das Gefühl, dass er vor lauter Schmerzen nicht richtig trinken kann. Wenn er es versucht, verschluckt er sich. Demnach hat er natürlich bald darauf wieder Hunger, wobei das Ganze natürlich von vorne beginnt. Laut meiner Hebamme habe ich genügend Milch, da er rasend schnell zugenommen hat. Einmal am Tag hat er dann ziemlich viel Stuhlgang, welcher ihm dann auch Erleichterung bringt, jedenfalls bis zur nächsten Mahlzeit. Ich trage ihn sehr viel auf dem Arm, was bis vor ein paar Tagen gut geholfen hat. Doch nun schreit er auch auf dem Arm, strampelt und streckt sich durch.
Sind das evtl. Blähungen, ist es die 3-Monats-Kolik oder "nur" ein Wachstumsschub?
Mein erster Sohn (heute 3 Jahre alt) war ebenfalls zu früh auf der Welt und bei ihm hatte ich schon das selbe Problem.
Über Ihre Einschätzung wäre ich dankbar.
Viele liebe Grüße
Flip07
Mitglied inaktiv - 29.07.2010, 10:20
Antwort auf:
Blähungen, 3-Monatskolik oder Wachstumsschub?
Liebe Flip07,
Blähungen sind bei kleinen Babys relativ häufig. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls "Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen.
Nun kann ich aber weder Sie noch Ihr Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und Ihnen auch nichts zeigen. Am besten wenden Sie sich deshalb einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und lassen sich beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Falls Ihr Kind einen Schnuller oder auch (gelegentlich) Flasche bekommt, sollten Sie diese künstlichen Sauger für eine Weile weglassen und schauen, ob sich das Verhalten bessert. Wenn die Saugverwirrung noch nicht zu stark ausgeprägt ist, kann das schon ausreichen, dass das Baby wieder lernt die Brust gut anzunehmen.
Beobachten Sie in den nächsten Tagen die Stillzeiten einmal ganz genau. Können Sie sehen, wie Ihre Milch in einem kräftigen Strahl aus Ihrer Brust herauskommt? Verschluckt sich Ihr Baby? Läuft Milch aus seinem Mundwinkel?
Möglicherweise haben Sie einen sehr starken Milchspendereflex, mit dem Ihr Baby nicht zurecht kommt und er protestiert deshalb so.
Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das "Berg auf Stillen". Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück.
Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind:
erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter.
bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlage passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade soviel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen.
stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark.
versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg auf Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.)
lassen Sie das Baby oft aufstoßen.
vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird.
Falls Ihr Baby eine Flasche oder einen Schnuller bekommt, kann es auch sein, dass es mit dem Wechsel zwischen den beiden Saugtechniken nicht zurecht kommt und nun deshalb an der Brust frustriert reagiert.
In jedem Fall ist es wirklich empfehlenswert, dass Sie sich mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe in Verbindung setzen und sich beim Stillen zuschauen lassen. Aus dem, was die Kollegin sieht, kann sie Rückschlüsse ziehen und Ihnen dann gezielte Tipps geben.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 29.07.2010
Antwort auf:
Blähungen, 3-Monatskolik oder Wachstumsschub?
Hallo nochmal,
ich meine, das Schreien hat erst eingesetzt, nachdem ich ihm für seinen Husten Prospan Hustenzäpfchen geben musste. Kann das damit im Zusammenhang stehen?
Übrigens hat er auch Probleme mit dem "Bäuerchen-machen".
Danke
Mitglied inaktiv - 29.07.2010, 10:32
Antwort auf:
Blähungen, 3-Monatskolik oder Wachstumsschub?
Hallo,
dasselbe Problem habe ich auch - meiner hat Blähungen ohne Ende ... Bei diesen Anzeichen die dein Sohn hat ,kannst du dir sicher sein das es Blähungen sind
Mitglied inaktiv - 29.07.2010, 18:02