Bin ja mal GANZ gespannt auf Deine Meinung Biggi

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Bin ja mal GANZ gespannt auf Deine Meinung Biggi

Huhu, guggst Du mal hier? http://www.rund-ums-baby.de/aktuell/mebboard.php3?step=0&range=20&action=showMessage&message_id=16801&forum=159 Mich würde gern mal interessieren wie Du darüber denkst! Kannst auch gern dort antworten. Lieben Gruß Käferchen

Mitglied inaktiv - 14.06.2005, 12:01



Antwort auf: Bin ja mal GANZ gespannt auf Deine Meinung Biggi

? Liebe Käferchen, da dieses Thema zur Zeit hohe Wellen schlägt und sich die Anfragen bei vielen Stillberaterinnen häufen, gibt es auch bereits einige Reaktionen und Antworten von Kolleginnen, von denen ich jetzt eine anhänge, weil darin bereits alles gesagt wird, was es zu sagen gibt. LLLiebe Grüße Biggi „Das Thema Schadstoffe ist ja etwas, was immer wiederkehrt und auch das, was in dieser Veröffentlichung steht, ist nicht neu, sondern (leider) altbekannt auch in Hinsicht auf die Flammschutzmittel. Doch genau so ist es auch bekannt, dass bis heute kein Fall bekannt ist, in dem das Stillen wirklich geschadet hat, was man von der Ernährung mit künstlicher Säuglingsnahrung nicht behaupten kann. Leider wird die Veröffentlichung des BUND auch nicht so verstanden wie es sein soll, nämlich als Appell PRO Muttermilch, wie es auch Angelika Zahrnt, BUND-Vorsitzende, sagt: „Muttermilch ist die wichtigste und beste Nahrung für jeden Säugling. Synthetische Chemikalien haben darin nichts zu suchen. Wir raten nicht vom Stillen ab, sondern wollen, dass die Belastungen schnell und effektiv minimiert werden. Nur eine konsequent am Vorsorgeprinzip ausgerichtete Chemikalienpolitik kann dazu beitragen, dass Muttermilch künftig weniger belastet sein wird." Da ich aber das Rad jetzt nicht neu erfinden will, zitiere ich dir noch einen Kommentar von Ute Renköwitz, der Stillbeauftragten des Bund Deutscher Hebammen, zum Thema, dem ich mich anschließe: „Solche plakativen Schlagzeilen werden sicher wieder viele (werdende) Mütter verunsichern. Was zuerst gelesen wird, ist die Überschrift und was dann folgt. Und das ist dazu angetan, massiv Stimmung gegen das Stillen zu machen, ja sogar gegen Frauen, die stillen! Denn diese Meldung hinterlässt ganz subtil den Eindruck, dass Mütter aus egoistischen Gründen stillen, um willentlich ihren Körper zu entgiften. Eine Aneinanderreihung von (hoffentlich) unbedachten Formulierungen und Tatsachen ergibt ein Potpourri an Meldung. Und dies wird sicher einige Frauen auf der emotionalen Ebene erfassen und dazu führen, dass bei Ambivalenz die Verunsicherung das Zünglein an der Waage gegen das Stillen ausschlagen lässt. Oder jemand aus dem Umfeld der Stillenden, der ihr die Meldung präsentiert: Macht doch nichts, wenn es nicht klappt, es ist sowieso nicht so gut. Es entsteht der Eindruck, dass der Schadstofftransfer erst mit dem Stillen beginnt und die Frauen am Ende schadstofffrei und Kinder randvoll wären. Sachlich richtig ist, dass der Transfer bereits in der Schwangerschaft beginnt und am Ende von Schwangerschaft und Stillzeit die Problemstoffspiegel von Mutter und Kind in etwa gleich sind. Keine Studie hat erwiesen, dass die heute vorhandene Belastung die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigt! Eine unbewiesene Behauptung wird als wissenschaftlich begründet ausgegeben. Bei einem Thema von solcher Bedeutung ist es besonders verwerflich, wissenschaftliche Erkenntnisse mit bloßen Behauptungen zu vermischen. Es wird völlig unterschlagen, dass die LCP (Langkettige, mehrfach ungesättigte Fettsäuren) in der Muttermilch und andere Substanzen anderseits die Gehirnentwicklung unterstützen und viele Studien das Gegenteil beweisen, nämlich, dass gestillte Kinder in der Gehirnentwicklung besser abschneiden. Da fällt auch der nachgeschobene letzte Absatz nicht mehr ins Gewicht. Versäumt wurde ebenfalls an dieser Stelle darauf hinzuweisen, welchen Stellenwert Muttermilchanalysen haben. Nämlich nicht um die einzelne Mutter zu beunruhigen, sondern als Instrument für die Umweltforschung und damit Gesetze dafür sorgen, dass die Vorkommen der Gifte in der Muttermilch in der Zukunft geringer werden und die Verantwortung nicht der einzelnen stillenden Mutter zugeschoben wird. Das wird allerdings der mit der Materie unerfahrenen Leserin nicht plausibel.“ (Zitat Ende) Es wäre blauäugig zu behaupten, dass es auf dieser Welt noch irgend etwas gibt, was schadstofffrei ist, doch es liegt zum Teil auch an uns und unserem Konsumverhalten, die Belastung zumindest zu verringern. Ich hoffe, dass durch solche Veröffentlichungen erreicht wird, dass ein Umdenken in der Gesellschaft, Wirtschaft und Politik in Hinblick auf den Einsatz von Chemikalien in Gang kommt, von dem wir alle und auch unsere Kinder und deren Kinder profitieren werden. Liebe Grüße Denise Both

von Biggi Welter am 14.06.2005



Antwort auf: Bin ja mal GANZ gespannt auf Deine Meinung Biggi

Hallo Käferchen! Ich hab sowohl im Stillforum als auch bei aktuell mal reingeshrieben, was bei der ganzen Studie eigentlich bezweckt war. Lies doch dort mal unter meinem Namen (ziemlich weit unten). Martina A.

Mitglied inaktiv - 14.06.2005, 16:02



Antwort auf: Bin ja mal GANZ gespannt auf Deine Meinung Biggi

PRESSEINFORMATION GLOBAL 2000-Studie: Immer mehr Schadstoffe in Muttermilch Reform der Chemikalienpolitik muss gegensteuern – Aus medizinischer Sicht ist Stillen optimale Säuglingsnahrung Wien/Berlin (14. Juni 2005). Die Muttermilch europäischer Frauen ist mit über 300 Industriechemikalien belastet. Dies hat eine Studie im Auftrag von GLOBAL 2000 und B.U.N.D Deutschland ergeben, die heute gleichzeitig in Wien und Berlin veröffentlicht wurde. Die Belastungen mit dem Pestizid DDT, mit Dioxinen und den giftigen polychlorierten Biphenylen (PCB) nehmen aufgrund weit reichender Verbote seit den 80er Jahren langsam, aber kontinuierlich ab. Gleichzeitig steigt die Gesamtzahl der Chemikalien, die sich in der Muttermilch nachweisen lassen, wie etwa Weichmacher, Duftstoffe oder Flammschutzmittel. Bei Flammschutzmitteln verdoppeln sich seit den 80er Jahren die Mengen in der Muttermilch alle fünf Jahre. „Viele der nachgewiesenen Schadstoffe haben negative gesundheitliche Auswirkungen. Diese reichen von Allergien über Störungen des Immunsystems, verminderter Fruchtbarkeit und Krebs bis hin zu Verhaltensstörungen. Solche Stoffe haben in der Muttermilch nichts verloren. Dass sie trotzdem in die Muttermilch gelangen können, ist das Versagen der bisherigen europäischen Chemikalienpolitik“, kritisiert Dr. Helmut Burtscher, Chemikalienexperte von GLOBAL 2000. Dr. Beate Pietschnig, Oberärztin an der Kinderklinik Glanzing im Wilhelminenspital und Mitglied der Österreichischen Stillkommission: „Die Kenntnis von Chemikalienrückständen in der Muttermilch muss dazu führen, dass alle Anstrengungen unternommen werden, die Gesamtbelastung in unserer Umwelt zu verringern und damit die Belastung künftiger Generationen zu vermeiden. Denn Stillen ist auch heute die optimale Ernährung für den Säugling und trägt zur gesunden körperlichen, geistigen und psychischen Entwicklung bei.“ Wie dringend notwendig eine Kehrtwende in der Chemikalienpolitik ist, zeigen die vorliegenden Studienergebnisse in aller Deutlichkeit. „Wir werden in eine Umwelt hineingeboren, die alles andere als intakt ist. Die Allgegenwärtigkeit von Industriechemikalien erstreckt sich bis in den Mutterleib, wo der Fötus mit zahlreichen Umweltschadstoffen in Berührung kommt“, so Burtscher. So hat eine niederländische Langzeitstudie festgestellt, dass die Belastung des Fötus im Mutterleib durch PCB negative Auswirkungen auf seine kognitive und neurologische Entwicklung nach der Geburt hat. GLOBAL 2000 fordert die österreichische Regierung auf, dafür einzutreten, dass die anstehende Reform der europäischen Chemikalienpolitik den Schutz der Gesundheit vor giftigen Chemikalien gewährleistet. Der unter dem Kürzel REACH (Registrierung, Evaluierung und Autorisierung von Chemikalien) bekannte Gesetzesentwurf eröffnet erstmals die Chance, die Belastung von Umwelt und Mensch durch gefährliche Chemikalien deutlich zu reduzieren. „Heute stehen wir vor einer Weichenstellung in der europäischen Umweltpoltitk. Wenn wir die Chance zu einer Neuorientierung der Chemikalienpolitik jetzt nicht ergreifen, belasten wir zukünftige Generationen mit einem giftigen Erbe“, so Burtscher abschließend. Die Studie „Endstation Mensch – Zeit für eine neue Chemikalienpolitik“ ist >> hier abrufbar (260 kb, pdf) oder bei GLOBAL 2000 erhältlich. Weitere Informationen: GLOBAL 2000, Helmut Burtscher, Andreas Baur Telefon: 0699/14200034, 0664/103 24 23 Wenn nur ein Bruchteil der Pressinformation wiedergegeben wurde, und auf die positiven Vorteile des Stillen einfach vergessen wurde - wie im Forum lässt sich leicht Panik verbreiten!! LG susanne

Mitglied inaktiv - 14.06.2005, 16:42



Antwort auf: Bin ja mal GANZ gespannt auf Deine Meinung Biggi

hallo ihr lieben stillenden danke biggi für deine beruhigenden worte!!!!! obwohl ich weiss, dass das alles nicht neu ist und zudem falsch rüber gebracht wird, verunsichert es doch. da ärgert man sich, wenn in den zdf-nachrichten gesagt wird, die empfehlung sei, sechs monate stillen, danach die muttermilch untersuchen lassen (????) oder 300 chemische substanzen seien in der muttermilch gefunden worden. was soll das heißen??? und alle mütter sind wieder verunsichert. die journalisten sind oft so unseriös. da wird kurz ein komplexes thema angerissen, verunsichert und die frauen mit einer kurzen empfehlung und fakten, die aus dem zusammenhang gerissen werden, allein gelassen. echt unseriös. aber ich denke, solche studien kommen immer wieder, sind nicht neu und zudem ist diese welt nunmal so wie sie ist und die umweltgift nehmen zu. aber es liegt auch nahe, dass solche studien von säuglingsnahrungsherstellern unterstützt werden, natürlich streng geheim, denn zur zeit stillen frauen wieder liebe und oft länger, das kostet den säuglingsnahrungsherstellern ganz schöne verluste. lassen wir uns daher nicht verunsichern! grüsse an alle stillenden

Mitglied inaktiv - 14.06.2005, 18:49



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Brust ist nie gespannt

Liebe Biggi! Immer wieder lese und höre ich, dass zwischen den Mahlzeiten die Brust ganz voll, prall und hart sein soll. Das auch Milch austreten kann. Mein Problem: Meine Brust ist immer weich und leicht. Mir tritt niemals Milch aus und es "rinnt" bzw. "spritzt" auch nicht heraus, wenn ich zusammendrücke. Stimmt da etwas nicht? Mein Kind br...