Meine Tochter (15 Wochen alt) schreit seit etwa Anfang Dezember beim Stillen ganz fürchterlich. Sie windet sich und verweigert das Trinken: Oft trinkt sie zwei Schlücke, schreit dann, trinkt wieder und schreit etc. Vorher hat sie auf jeder Seite 20 Minuten und mehr getrunken, heute bin ich froh, wenn es 10 Minuten gut geht (wobei sie von den 10 Minuten vermutlich 5 mit Schreien verbringt…). Meist fängt sie schon an zu schreien, wenn sie merkt, dass ich sie stillen will. Da sie weiterhin 5 Mahlzeiten am Tag hat und auch nicht häufiger Hunger hat, gehe ich davon aus, dass sie noch genug Milch zu sich nimmt. Seit gestern verweigert sie aber nun die rechte Brust ganz und lässt sich auch mit verschiedensten tricks nicht mehr dazu bringen, dort zu trinken. Haben Sie einen Vorschlag?
Mitglied inaktiv - 13.01.2009, 13:26
Antwort auf:
Baby verweigert die Brust
Liebe thebeebee,
es klingt ganz so, als ob Du mit deinem Baby einen Stillstreik erlebst.
Gründe für einen Stillstreik kann es viele geben und manchmal lässt sich die Ursache für den Stillstreik auch überhaupt nicht finden.
Unter Umständen schieben die Zähne in den Kiefer ein (es kann dann noch Monate bis zum ersten Zahn dauern). Eine Erkältung oder eine verstopfte Nase, so dass das Baby beim Trinken behindert wird, Ohrenschmerzen, so dass das Stillen wehtut. All dies kann zu einem Stillstreik führen. Vorsichtshalber sollte deshalb ein streikendes Kind vom Arzt angeschaut werden.
Wenn die Mutter aus irgendeinem Grund beunruhigt oder aufgebracht ist können Babys auf die Gefühle ihrer Mutter mit einem Streik reagieren.
Einen unliebsamen Zwischenfall beim Stillen kann Anlass zu einem Stillstreik sein. Z.B. wenn das Baby gestillt wurde während der/die Arzt/Ärztin es untersucht hat und es dabei erschrocken ist.
Kurz: alle einschneidenden Veränderungen oder besondere Situationen im Leben des gestillten Kindes oder seiner Familie können das Kind zu einem Stillstreik bewegen.
Wichtig ist, dass Du in dieser Situation nicht die Geduld verlierst und versuchst so ruhig wie möglich zu bleiben. Außerdem haben sich die folgenden Dinge bei einem Stillstreik bewährt:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Um die Milchproduktion aufrecht zu erhalten bzw. wieder dem Bedarf des Babys anzupassen, solltest Du deine Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch kannst Du deinem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher.
Ich wünsche dir gute Nerven und ein baldiges Ende des Streiks.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 13.01.2009