Liebes Stillberatungsteam,
mein Sohn ist heute 10 Monate alt geworden und liebt das Stillen ;) er verweigert weiterhin die Beikost in Form von Gläschen, probiert hier und da ein paar Löffel, am liebsten mag er den Milch-Getreidebrei, den er abends bekommt. Nun meine Frage, wie kann ich ihn dazu ermuntern, anderes zu essen? An meinem essen ist er sehr interessiert, ich lasse ihn dann auch mitessen, jedoch reicht das bei Weitem noch nicht aus. Meine Bedenken sind dahingehend, dass ich ab Januar wieder arbeiten gehe. Da bin ich mind. 4 Vormittage weg. Zudem hat mein Kinderarzt bemängelt, dass er zu wenig Eisen erhält. Nun soll ich ihm Tropfen geben!
Dennoch schaffe ich es nicht, ihm das Essen hineinzuzwängen, das ist einfach nicht mein Erziehungsstil!
Könnt Ihr mir Tipps geben?
Liebe Grüße,
Katrin
Mitglied inaktiv - 23.11.2009, 15:30
Antwort auf:
Baby verweigert Beikost 10 Monate alt
Liebe Katrin,
selbst voll gestillte Einjährige sind nicht die ganz große Seltenheit und es gibt vereinzelte Berichte über Kinder, die sogar noch weit ins zweite Lebensjahr hinein ausschließlich gestillt wurden und dabei gut gediehen sind und sich altersentsprechend entwickelt haben. Ein Kind, das lange jegliche feste Nahrung verweigert, kann aber wohl kaum zum Essen gezwungen werden, denn:
was macht ein Mensch, den man mit Gewalt dazu zwingen will, etwas zu tun? Er blockiert oder zerbricht. Beides ist nicht wünschenswert, schon gar nicht in der Eltern Kind Beziehung. Druck und Zwang sind nicht geeignet, um ein Kind zum Essen zu bringen. Im Gegenteil: je mehr Druck, je mehr Kampf es gibt, umso schwieriger wird die Situation und zum Schluss gibt es in diesem Kampf ums Essen nur Verlierer.
Du machst also alles richtig, wenn Du dein Kind nicht zwingst.
Wurde denn ein Blutbild gemacht, ist der Eisenwert tatsächlich zu niedrig?
Es gibt Babys, die es geradezu hassen und hysterisch reagieren, wenn man ihnen etwas in den Mund stecken will. Diese Kinder essen aber recht gut, wenn sie selber essen dürfen. Das Geschmiere, das es dabei gibt, ist weniger schlimm, als das Theater mit einem Kind, das sich mit allen Kräften wehrt und außerdem lernen die Kinder recht schnell gut zu essen.
Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden.
Probier es einfach einmal aus.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 23.11.2009