Baby verschluckt sich oft und spuckt viel

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Baby verschluckt sich oft und spuckt viel

Hallo Frau Welter, mein nun 3 Wochen alter Säugling wird voll gestillt. Anlegen funktioniert eigentlich gut. Teilweise spuckt er die Brustwarze aber wieder aus und windet sich - oder wirkt wie total "gierig" und es dauert ein wenig bis er die Brustwarze im Mund behält. Ich glaube dass das damit zusammenhängt dass ich viel Milch habe. Beim Trinken läuft ihm teilweise die Milch aus dem Mund, ich sehe direkt wie es "sprudelt". Dann muss er auch teils absetzen um erstmal wieder zu schlucken und Luft zu kriegen. Momentan trinkt er etwas tagsüber alle 2-4 Stunden und nachts alle 4 Stunden. Abends hat er teilweise richtigen "Durst" bzw. ein Nuckelbedürfnis und hängt stündlich an der Brust. Es kommt regelmäßig beim Trinken auch dazu dass er sich teuflisch verschluckt und ich erstmal Panik kriege und ihn hochnehmen muss. Ein weiteres Problem ist dass er nach dem Trinken eigentlich nie ein Bäuerchen macht. Vielleicht in einem von 10 Fällen klappt es. Habe schon versucht ihm das Bäuerchen durch verschiedene Positionen zu entlocken. Eine wirkliche Präferenz konnte ich hier aber nicht feststellen. Ich befürchte, wenn ich ihn direkt nach dem Trinken z.B. in den Fliegergriff nehme dass ihm dann das getrunkene wieder hoch kommt. Dies passiert nämlich in den letzten Tage recht häufig. Gestern hat er richtig erbrochen - es kam aus Mund und Nase und später nochmal in einem richtigen Schwall.Bei der letzten Gewichtskontrolle war alles gut - zugenommen hat er ausreichend (200 g in 4 Tagen). Ich mache mir Sorgen dass er nun genug Milch bei sich behält. Das Problem mit dem vermehrten Spucken hat sich ja erst in den letzten Tagen etabliert. Kann ich daran aktiv etwas ändern? Kann ich ihn beim Stillen irgendwie anders halten oder ihm auf eine andere Art ein Bäuerchen entlocken? Oder haben Sie vielleicht einen ganz anderen Tipp für mich? Vielen Dank für die Antwort Steffi

von steffalive am 04.11.2015, 09:02



Antwort auf: Baby verschluckt sich oft und spuckt viel

Liebe Steffi, fast alle Babys spucken, manche mehr, andere weniger. Solange dein Baby weiterhin ausreichend nasse Windeln hat, einen gesunden und lebhaften Eindruck macht und gedeiht, ist das Spucken zwar lästig, wahrscheinlich aber kein Anlass zur Sorge. Bei den meisten Babys ist dieses Spucken in erster Linie ein Wäscheproblem ("bitte ein T Shirt im Spuckdesign, dann fallen die echten Flecken weniger auf"). Nach einiger Zeit verliert sich das Spucken bei den meisten Babys und die Waschmaschine kann wieder weniger in Anspruch genommen werden. Erst wenn ein Baby einen kranken Eindruck macht (schlapp, teilnahmslos, anhaltendes Weinen, Anzeichen von Austrocknung) oder immer häufiger in hohem Bogen schwallweise erbricht, sollte vorsichtshalber ein Arzt aufgesucht werden, um eine gesundheitliche Störung ausschließen zu lassen. Wie nimmt dein Baby denn zu bisher? Was sagt der Arzt? Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Es gibt aber auch Babys, bei denen sich das Spucken durch nichts beeinflussen lässt und man einfach abwarten muss, bis sie aus dem Spuckalter herausgewachsen sind. Manchmal ist es auch hilfreich, das Baby mit erhöhtem Oberkörper zu lagern. Beobachte die Stillmahlzeit einmal ganz genau. Hat dein Kleiner nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes Probleme mit dem Schlucken nachzukommen bzw. verschluckt er sich sehr leicht? Schießt die Milch regelrecht aus deiner Brust heraus? Fließt Milch aus dem Mundwinkel deines Babys? All dies sind Anzeichen für einen sehr starken Milchspendereflex. Es kommt vor, dass der Milchspendereflex so stark ist, dass das Kind nicht damit zurecht kommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (lege dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen“. Dazu wird das Baby so gehalten, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als die Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnt die Mutter sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff wird das Baby von unten mit zwei Kissen im Schoß der Mutter abgestützt und die Mutter lehnt sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: die Häufigkeit der Stillmahlzeiten erhöhen. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst verschlimmert sich das Problem noch weiter. nur eine Brust pro Mahlzeit anbieten. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade so viel Milch ausstreichen, dass Du dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. das Baby stillen, wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. verschiedene Stillpositionen ausprobieren (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) das Baby oft aufstoßen lassen. den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller vermeiden. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Ich hoffe, meine Tipps helfen dir weiter, wenn nicht, melde dich wieder und sprich dann auch einmal mit dem Arzt. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 04.11.2015



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