liebe stillberatung.
meine tochter ist nun 2 wochen alt und das stillen klappt noch nicht so wirklich.
ich habe sie von geburt an wirklich oft angelegt - noch im krankenhaus. sie hat die warze Anfangs nicht gut zu fassen bekommen und das saugvakkum ständig gelöst und ist oft eingeschlafen. sie hat konstant abgenommen - so musste ich abpumpen und etwas zufüttern damit sie genug bekam und seitdem nimmt sie auch brav zu. die warze nimmt sie mittlerweile gut, auf der linken Seite stille ich mit stillhütchen da ich eine leichte schlupfwarze habe.
ich habe dann 2 tage alle 2 stunden angelegr (das stillen dauert ewig) und anschließend abgepumpt (in der nacht alle 3-4 h). ich war total ferig. die milchmenge eher gering und die kleine hatte nach den stillwiegungen nach über 50 minuten nur 10-20 ml getrunken.
meine hebamme meinte dann ich solle auf 2 stündiges abpumpen umsteigen und mit flasche füttern und 2 mal am tag anlegen. ich pumpe also tagsüber alle 2 stunden ab - was wirklich kräftezehrend ist. so habe ich aber das Gewicht in den griff bekommen.
sie trinkt mittlerweile besser. wir schaffen etwa 50-60 ml bei ca 50 minuten stillen und wenn ich 3-4h nicht abgepumpt habe auf beiden Seiten. sie hat nachher natürlich weiterhin hunger und ich füttere abgepumpte milch zu.
so kann es doch nicht weiter gehen. ich bin langsam echt am verzweifeln. die milchmenge ist zwar gestiegen aber immer noch etwas zu wenig. ich nehme seit 3 tagen motilium.
was kann ich noch tun??
von
rotzbremse
am 29.06.2018, 19:48
Antwort auf:
baby trinkt zu wenig
Liebe rotzbremse,
es könnte sein, dass dein Baby saugverwirrt ist.
Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung.
Bei den Beruhigungssaugern handelt es sich um künstliche Sauger. Und unabhängig davon, ob sie auf einer Flasche oder als Beruhigungssauger Anwendung finden, können sich künstliche Sauger negativ auf das Stillen auswirken, Dies ist eines der Probleme, die sich aus dem Gebrauch von Beruhigungssaugern beim gestillten Baby ergeben können, insbesondere dann, wenn das Baby noch nicht gelernt hat, korrekt an der Brust zu saugen.
Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich wie bereits geschrieben grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen.
Wäre es denn möglich, dass dein Baby mit einer alternativen Fütterungsmethode gefüttert wird?
Hast Du schon einmal versucht, dein Baby mit einem Becher zu füttern?
Wenn du bei Youtube die Stichworte "Cup feeding" und "baby" eingibst, kannst du viele Videos finden auf denen zu sehen ist, wie das geht. Es ist in der Regel von Fütterer und Kind wirklich schnell gelernt und klappt meist erstaunlich gut.
Ich würde dir zusätzlich noch empfehlen, ihr eine Kalorienbombe aus Muttermilchsahne zu geben, das gibt den Kleinen meist einen wirklich guten Zunahme- und Entwicklungskick. Schau, dass du Milch ausstreichst oder abpumpst, die du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln.
Statt mit leeren Spritzen kannst du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und deinem Baby geben.
Wenn du das 3-4 Tage lang machst (je mehr, desto besser), wird dein Baby ganz sicher einen Schub machen.
Ich kenne dein Baby nicht, ich sehe nicht, wie es trinkt und wie es aussieht, deshalb könnte ich leider niemals sagen, wie Du weiter vorgehen kannst.
Eben so wenig wie ein Arzt, dem Du am Telefon sagen „mir tut mein Rücken weh" eine Ferndiagnose stellen kann, kann eine Stillberaterin bei Saugproblemen aus der Ferne sagen „genau das ist es".
Ich kann hier am PC aus dem, was mir die Frauen schildern, bestimmte Rückschlüsse ziehen und mehr oder weniger allgemeine Tipps geben, doch das ersetzt in vielen Situationen niemals die direkte Beratung durch eine Stillberaterin vor Ort. Ja, es wäre sogar fahrlässig, wenn ich behaupten würde, die Stillberatung über Internet kann alle Probleme lösen.
Falls Du noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin hast, solltest Du dich an eine Stillberaterin vor
Ort wenden, die dich beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob sein Baby korrekt an der Brust
saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste.
Sie kann dir Tipps zum Pumpen geben und auch für die wunden Brustwarzen.
Außerdem kann sie dir zeigen, wie es alternativen Fütterungsmethoden klappt.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Tut mir leid, wenn ich nicht mehr helfen kann….
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 29.06.2018
Antwort auf:
baby trinkt zu wenig
nachtrag: sie trinkt sehr ausdauernd an der brust. macht aber nach etwa 6 zügen immer wieder pausen. bleibt aber brav dran und saugt auch recht kräftig.
von
rotzbremse
am 29.06.2018, 20:05
Antwort auf:
baby trinkt zu wenig
nachtrag: sie trinkt sehr ausdauernd an der brust. macht aber nach etwa 6 zügen immer wieder pausen. bleibt aber brav dran und saugt auch recht kräftig.
von
rotzbremse
am 29.06.2018, 20:05