Frage: Amalgamfüllung entfernen

Hallo... auf mich wartet wahrscheinlich eine Wurzelbehandlung und dafür müßte eine Amalgamfüllung entfernt werden...ich stille meinen Sohn ( 10 Monate ) nur noch nachts... Ist es sinnvoll wegen der höheren Quecksilberbelastung abzustillen? Oder einige Male nach der Behandlung die Milch zu verwerfen? Oder einfach über eine gewisse Zeit nicht zu stillen? Wie gefährlich ist eine erhöhte Quecksilberbelastung für mein Baby? Viele Grüße, Susanne

Mitglied inaktiv - 11.02.2010, 10:44



Antwort auf: Amalgamfüllung entfernen

Liebe Susanne, eine Zahnarztbehandlung, auch eine Entzündung oder eine Wurzelbehandlung mit Betäubung usw., verlangt KEINE Stillpause und auch kein Verwerfen der Milch! Amalgam gehört zu den Themen, die leider immer wieder sehr heiß diskutiert werden, und damit zu starken Verunsicherungen führen. Dazu zitiere ich dir aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Schaefer, Spielmann, Vetter, 7. Auflage 2006: "Empfehlung für die Praxis. Die durch Amalgam hervorgerufene Belastung führt nach heutiger Erkenntnis nicht zu "Ausreißern" im Spektrum der Schwermetallprofile, die Konsequenzen wie das Abstillen erfordern. Auch eine Entgiftungsbehandlung ist nicht indiziert. Sie ist sogar kontraindiziert, da eine Mobilisierung des Schwermetalls zu einer stärkeren Belastung der Muttermilch führen könnte. Da andererseits Schwermetalle nicht unnötigerweise zugeführt werden sollen, sind Korrekturen von Amalgamplomben nur bei Beschwerden durchzuführen und generelle Sanierungen auf die Zeit nach dem Stillen zu verschieben. Wo immer möglich sollte auf Amalgam verzichtet werden. Die Amalgamproblematik darf in keinem Fall zu einer "toxikologischen Krise" hochgespielt werden, die dann die Mutter Kind Beziehung in nicht gerechtfertigtem Umfang belastet." Wenn dein Zahn behandelt werden muss, dann ist das so und um die Belastung so gering wie möglich zu halten, ist es sinnvoll, dass der Zahnarzt oder die Zahnärztin ein Spanngummi (Cofferdam) einlegt. (das ist etwas aufwändig und wird nicht so gut vergütet, aber es ist sinnvoll) Röntgen ist während der Stillzeit immer möglich. Röntgenstrahlen haben keine Auswirkungen auf das Stillen. Muttermilch wird durch eine Röntgenuntersuchung nicht beeinträchtigt. Die Mutter kann unmittelbar anschließend gefahrlos stillen. Zitat aus gleicher Quelle wie oben: "Röntgenuntersuchungen in der Stillzeit erfordern keine Stillpause, unabhängig davon, welches Organ untersucht wird. Dies gilt selbstverständlich auch für die Mammographie. Einschränkungen gelten lediglich für jodhaltige Kontrastmittel und für die Anwendung radioaktiver Isotope." Du musst also nicht länger leiden und kannst dich behandeln lassen. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 11.02.2010