Guten Tag,
meine Tochter ist jetzt 4 Monate alt und das Stillen klappt hervorragend. Ich stille sie vollständig. Sie kommt tagsüber alle 3-4 Stunden. Gegen 21.30 lege ich sie ins Bett und sie schläft bis 7.00.
Nun möchte ich gerne auch mal tagsüber etwas unabhängig sein und zumindest eine Mahlzeit "weggehen" können. Dazu sollte dann mein Mann sie mit Muttermilch per Flasche füttern können. Dieses soll nur selten vorkommen. Daher habe ich mich schon für eine Handpumpe entschieden.
Nun aber die Fragen:
1. Wann pumpe ich am besten ab?
2. Kann es passieren, dass meine Tochter nach der Flaschengabe nicht mehr an die Brust geht?
Über die kleine Freiheit (vielleicht einmal in der Woche) freue ich mich schon, aber weiß leider ja nicht genau wie.
Grüße Caitryn
Mitglied inaktiv - 25.05.2009, 11:02
Antwort auf:
Abpumpen
Liebe Caitryn,
DEN idealen Zeitpunkt für das Abpumpen für jede Frau gibt es nicht. Du musst einfach ausprobieren, wann es bei dir am besten geht. Manche Frauen pumpen unmittelbar nach dem Stillen noch etwas ab, andere etwa in der Mitte zwischen zwei Stillzeiten oder aber auch während des Stillens an der anderen Seite.
Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen.
Nach Möglichkeit solltest Du keine zu großen Mengen auf einmal abpumpen, um nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage einzugreifen. Mengen zwischen 30 und 50 ml zwei oder drei Mal täglich ergeben recht rasch einen stattlichen Vorrat. Muttermilch, die über einen Zeitraum von 24 Stunden abgepumpt wird, kann gesammelt und dann zusammen eingefroren werden, vorausgesetzt die einzelnen Portionen wurden bei Temperaturen zwischen 0 und 15 °C aufbewahrt.
Du musst auch keine Sorge haben, dass Du deinem Kind durch das Pumpen etwas wegnimmst.
Es kann leider auch nach längerer Zeit passieren, dass ein Baby saugverwirrt wird, wenn es eine Flasche bekommt. Probiere es einfach aus und verzichte wieder darauf, wenn dein Kind sich an der Brust anders benimmt oder lass dein Baby mit einer alternativen Fütterungsmethode füttern.
Löffeln ist sicher relativ aufwändig und dauert relativ lange, doch die Becherfütterung ist mit etwas Übung nicht zeitaufwändiger als das Füttern mit der Flasche.
Zum Becherfüttern gibt es spezielle Becher, aber Du kannst auch einfach einen kleinen Becher in der Größe eines Schnapsglases (oder den Verschlussbecher von Babyflaschen) verwenden. Der Vorteil der Säuglingsbecher ist, dass sie eine Maßskala haben Du weißt also, ob Du 30 oder 40 g hineingetan hast. Bei der Becherfütterung wird der Becher dem möglichst aufrecht im Schoß der Mutter/des Vater sitzenden Kind an die Unterlippe angelegt. Du kippst den Becher dann langsam und vorsichtig, so dass die Milch in den Mund des Babys läuft. Achte darauf, dass immer nur so viel Milch fließt, wie das Baby problemlos schlucken kann und setze immer wieder ab. Wird die Becherfütterung richtig durchgeführt verschlucken sich die Babys nicht. Bereits frühgeborene Babys können mit dem Becher gefüttert werden. Spezielle Babyfütterbecher gibt es von den Firmen Ameda und Medela und können in der Apotheke bestellt werden.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 25.05.2009