Hallo Dr. Bluni,
ich habe Anfang November die Pille abgesetzt, die Abbruchsblutung setzte am 30.10. ein.
Nun bin ich schon im ersten Zyklus schwanger geworden. Heute war ich bei meiner FÄ, die einen US machte, da man die Fruchthülle schon sehen müsste. Sie fand aber nichts. Sie hatte dafür zwei Erklärungen:
a) der Einsprung war nicht Mitte Nov., sondern später, so dass die Fruchthülle noch zu klein sei, um mit dem US gesehen zu werden.
b) das Ei hat sich wo anders (Eileiter) eingenistet.
Sie sagte jedoch, dass ersteres wahrscheinlich sei, b) aber nicht ausgeschlossen werden könne.
Sie hat mir Blut abgenommen und mir für Montag einen weiteren Termin gegeben.
Jetzt ist mir etwas mulmig zu Mute. Schwangerschaftsanzeichen wie Ziehen in der Brust und im Unterleib wie vor der Mens habe ich.
Wie wahrscheinlich ist so eine Eileiterschwangerschaft? Ist die Wahrscheinlichkeit im ersten Zyklus nach dem Absetzen der Pille erhöht, weil ja noch kein Zyklusrhythmus vorhanden ist? Gibt es irgendwelche (körperlichen) Anzeichen, die aus eine Eileiterschwangerschaft hinweisen können?
Vielen Dank für Ihre Antwort und ein schönes Wochenende wünscht
Amy
Mitglied inaktiv - 10.12.2010, 20:55
Antwort auf:
wie wahrscheinlich ist eine Eileiterschwangerschaft?
Liebe Amy,
1. die statistische Wahrscheinlichkeit lässt sich hier nicht individuell benennen.
2. die Situation, dass in den heutigen Tagen die Teste immer früher durchgeführt werden und diese dann auch schon früh anschlagen, bringt häufig mehr Verwirrung, Unsicherheit und zusätzliche Diagnostik mit sich, als einem lieb sein kann.
Wenn die Schwangerschaft noch sehr jung ist, kann es sein, dass der Test gerade postitiv ist und man selbst mit einem hochauflösenden Ultraschallgerät nur eine hoch aufgebaute Schleimhaut, aber noch ohne Fruchtsack sieht.
Hier sind dann gegebenenfalls kurzfristige Kontrollen mit dem Ultraschall und eventuell des Verlaufes des Schwangerschaftshormons HCG notwendig, um zu sehen, ob diese Schwangerschaft auch so angelegt ist, wie es sein sollte.
Und dann kann es schon mal 7-14 Tage dauern, dass man absolut sicher ist.
Sofern eindeutig eine Schwangerschaft vorliegt was bei positivem Schwangerschaftstest anzunehmen ist, man in der Gebärmutter aber nichts sieht, ist natürlich immer auch eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter auszuschließen; z.B. eine Eileiterschwangerschaft.
Jedoch bedarf es hierfür noch weiterer, klinischer Befunde, ehe man den Verdacht auf eine Eileiterschwangerschaft ausspricht. Als da wären: Verlauf des Hormons HCG, Schmierblutungen, freie Flüssigkeit im Bauch, Schmerzen.
Darüber sollte man mit der Schwangeren offen sprechen.
Es ist richtig: Eine Eileiterschwangerschaft kann, wenn sie nicht zeitig genug erkannt wird und bei der der Eileiter platzt, zu einer starken Blutung führen und deshalb kommt der rechtzeitigen Erkennung eine große Bedeutung bei.
Aber: die Diagnose einer Eileiterschwangerschaft zu einem noch frühen Zeitpunkt erfordert sicher sehr viel klinische Erfahrung und ist nicht immer ganz einfach.
Zum jeweiligen, individuellen Befund kann aber sicher nur der behandelnde Frauenarzt oder Frauenärztin vor Ort etwas sagen.
Wenn die Frau zwischenzeitlich Schmerzen oder Blutungen bekommt, sollte sie sicher kurzfristig einen Frauenarzt aufsuchen.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 11.12.2010