Hallo Dr. Bluni,
ich bin in der 37. SSW. Meine Frauenärztin hat gestern bei der Vorsorgeuntersuchung festgestellt dass ich wenig Fruchtwasser habe. Sie hat mir einen Termin für eine Doppleruntersuchung im Krankenhaus machen lassen. Da ich gelesen habe dass bei der Doppleruntersuchung die Blutströme von Mutter und Kind gemessen werden, frage ich mich was beides miteinander zu tun hat. Kann es auch sein, dass man Fruchtwasser verliert ohne es zu merken?
Mfg Stefanie
Mitglied inaktiv - 10.12.2008, 14:10
Antwort auf:
Wenig Fruchtwasser - Doppleruntersuchung?
Liebe Stefanie,
hier kann in der Tat ein Zusammenhang bestehen:
generell lässt sich eine verminderte Menge an Fruchtwasser (Oligohydramnion) im letzten Schwangerschaftsdrittel in 3-5% aller Schwangerschaften nachweisen.
Deshalb kann sich häufig schon mit einer ausreichenden Trinkmenge der Frau die Fruchtwassermenge verbessern, sofern es für die verringerte Fruchtwassermenge keine anderen Ursachen gibt.
Deshalb muss ein Oligohydramnion nicht gleich auf eine Störung des Kindes hindeuten. Es bedeutet jedoch, dass der Befund sonographisch kontrolliert wird. Und bei Unklarheiten oder anderen Hinweiszeichen, sollten dann je nach Bedarf neben einer verminderten Funktionsleistung des Mutterkuchens auch Entwicklungsstörungen, Fehlbildungen oder genetische Störungen ausgeschlossen werden.
Im zweiten Drittel findet sich ein Oligohydramnion nur in 0,2% der Schwangerschaften. In diesen Fällen findet man in 5-10% Chromosomenstörungen und in den überwiegenden Fällen Nierenanlagestörungen.
Insofern sollten Sie immer die individuelle Einschätzung Ihrer Ärztin/Arzt abwarten und dann schauen, was die ggf. durchgeführte, spezielle Ultraschalluntersuchung erbringt.Der Doppler kann sehr gut zeigen, ob eine nicht ausreichende Plazentadurchblutung die Ursache ist.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 10.12.2008