Meine beste Freundin ist schwanger. Entbindungstermin ist der 14.04. Heute beim Arzt wurde Ultraschall gemacht und festgestellt, dass im Gehirn des Babys ein schwarzer Fleck ist. Sie hat jetzt eine Überweisung zum Pränataldiagnostiker, aber ihr wurde gar nicht erklärt, was dieser Fleck sein könnte, es wurde nur gesagt, dass es eventuell auch wieder weg gehen kann.
Können Sie mir vielleicht sagen was so was sein kann?
Vielen Dank!
Mitglied inaktiv - 09.02.2010, 11:02
Antwort auf:
Ultraschall nicht in Ordnung
Hallo,
ein "schwarzer Fleck" bedeutet meist, dass es sich um Flüssigkeit handelt. HIer ist dann aber immer die Frage, wie groß die Menge an Flüssigkeit denn ist.
Bei nur sehr geringer Menge kann es sich schon mal um eine Zyste handeln. Dazu kann ich folgendes sagen:
diese im Gehirn des Kindes vorkommenden Zysten sind in aller Regel Zysten des so genannten Plexus choroideus (bildet das Hirnwasser)und gehören, wie auch eine Erweiterung der Nierenbecken zu den so genannten Softmarkern (sonographische Hinweiszeichen auf eventuelle Fehlbildungen oder genetische Störungen).
Und hierzu kann ich folgendes sagen:
Eine einzelne Zyste im plexus choroideus bedeutet ein geringes Risiko für eine Chromosomenanomlie. Zahlenmäßig ist es so bei 1:200 anzusiedeln( 0,5%ige Wahrscheinlichkeit), vorausgesetzt, es gibt bisher keine anderen Hinweiszeichen („softmarker“).
Sind mehrere Zysten zu sehen, oder andere Softmarker, wie z.B. ein Aufstau im Nierenbecken zu sehen, dann ist das Risiko für eine genetische Störung und auch eine Trisomie 18 erhöht; nach Durchsicht der Literatur liegen mir hierzu jedoch keine Zahlen vor.
Wichtig ist, dass man diese Dinge erklärt werden, und dass nach ultrasonographischen Hinweisen für eine genetische Störung geschaut wird, um das pro & contra einer invasiven Diagnostik zu besprechen. Dieses sollte in einer speziellen Einrichtung für Pränataldiagnostik erfolgen.
Bitte denken Sie aber daran, dass der Ultraschall alleine eine chromosomale Störung nie 100%ig ausschließen kann.
Dieses geht nur per Fruchtwasseruntersuchung, Chorionzottenbiopsie oder Entnahme von Nabelschnurblut.
Wie gesagt, ist dieses alles aber reine Spekulation, die nicht weiterhelfen wird, bevor nicht der Pränataldiagnostiker geschaut hat.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 09.02.2010