Hallo Dr. Bluni,
ich bin jetzt in der 16. SSW. Das ist meine 2. Schwangerschaft, schon in der ersten hatte ich stark Übelkeit und erbrechen zu kämpfen. Habe das ganze aber hingenommen da mein Frauenarzt immer sagte das es wohl irgendwann wieder besser wird. Wurde es aber nicht. Jetzt stehe ich vor dem gleichen Problem, mir ist schon morgens vor dem aufstehen übel und ich muss stark würgen. Nach dem Frühstück ist es dann für ca. 1/2 Stunde gut und dann ist da wieder die extreme Übelkeit. Ich muss mich zum Glück nicht übergeben aber sobald ich auch nur ein weinig versuch dem Alltag zu leben steht es mir bis zum Hals. Und ich habe ganz nebenbei auch noch meinen 3 jährigen Sohn. Mein FA sagt ich muss da durch und das wird schon wieder. Aber ich schaff das nicht nochmal. Ich habe schon alle tricks versucht, vorm Frühstück etwas zu essen, Melissentee, Ingwertee, viel Wasser usw. usw. Gibt es nicht irgendetwas was ich noch tun kann. So macht das ganze Kinderkriegen doch keinen Spass mehr.
Danke
Viele Grüße Britta
Mitglied inaktiv - 03.08.2008, 15:41
Antwort auf:
Übelkeit während der Schwangerschaft
Liebe Britta,
die Übelkeit tritt bei 50-90 Prozent, Erbrechen bei 25-55 Prozent aller Schwangerschaften auf, meist begleitet von Kopfschmerzen. Das verstärkte Erbrechen stellt eine schwere Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens dar, das sich in schweren Fällen bis zum Ende der Schwangerschaft hinziehen kann. Meist dauert es aber nicht länger, als bis zur 12. Oder 13. SSW. Die seltenere Form mit ständigem Erbrechen, stellt ein schweres Krankheitsbild dar mit Gewichtsreduktion, Elektrolyt- und Wasserhaushaltsstörungen, was dazu führen kann, dass man diese Frauen stationär behandeln muss.
Die so genannte Hyperemesis stellt sich nicht als ein isoliertes Geschehen dar, sondern muss als das Zusammenspiel von biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren gesehen werden. Die genaue Entstehung der Übelkeit und des Erbrechens in der Schwangerschaft ist nicht sicher geklärt. Während gewisse Autoren hormonelle Ursachen rasch ansteigende Östrogenspiegel im ersten Trimester; abnorm hohe HCG-, Progesteron- und Androgen-Serumspiegel postulieren, weisen andere Untersuchungen auf die Bedeutung psychosozialer Faktoren im Sinne einer unerwünschten Schwangerschaft oder Konfliktsituationen hin.
Andere Untersuchungen zeigen eine instabile elektrische Aktivität des Magens und eine verminderte elektrische Antwort auf Nahrungseinnahme.
Offensichtlich spielen bestimmte Keime, wie Helikobakter pylori-Bakterien im Magen, in einigen Fällen eine nicht unerhebliche Rolle, so dass deren Behandlung durch den Hausarzt notwendig wird. Ebenso ist bei lang anhaltender Übelkeit die Funktion der Schilddrüse zu überprüfen.
Die verstärkte Übelkeit auch in Verbindung mit Erbrechen scheint in unseren westlichen Kulturen stärker vertreten zu sein als z.B. bei ursprünglich asiatischen und afrikanischen Völkern was auf eine Kulturabhängigkeit hinweist.
Wichtig ist, die Ernährung entsprechend einzustellen: auf fettreiches zu verzichten und viele kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Da die morgendliche Übelkeit auch durch einen zu niedrigen Blutzuckerspiegel hervorgerufen werden kann, sollte die Schwangere morgens vor dem Aufstehen eine kleine Mahlzeit - z.B. Zwieback - zu sich nehmen oder auch eine n warmen Tee trinken und danach noch etwas ruhen. Empfehlenswert ist es, mehrmals geringe Flüssigkeitsmengen über den Tag verteilt einzunehmen und vor einer Aufnahme von Nahrung oder Einnahme von Medikamenten die Zunge mit frischer Ingwerwurzel einzureiben. Zusätzlich sollte Stress gemieden werden.
Ansonsten hilft manchmal ein Teeaufguss aus Zingiberis rhizoma Ingwerpulver; Teemischung aus Kamille, Pfefferminz und Melisse ein gehäufter Teelöffel auf eine Tasse Wasser 5-10 Minuten ziehen lassen, schluckweise trinken.
Schwangere Frauen mit Übelkeit in der Frühschwangerschaft sollten die folgende Ernährungsprinzipien einhalten: Essen oder trinken Sie nichts Kaltes. Meiden Sie Kaffee, saures, scharfes und fettiges Essen. Geeignete Flüssigkeiten sind z. B. warmes Wasser, warme Getränke aus Ingwer und Koriander, Fenchel- bzw. grüner Tee. Geeignete Speisen wären z.B. Reis-, Hühner- oder Nudelsuppe, Kartoffelbrei und gekochtes Gemüse (Karotten und Kartoffeln)
Sollten homöopathische Präparate, wie Brechnuss, Sepia, Nausyn-Tabletten oder Ähnliches keine Linderung verschaffen, kann man auch u. a. Zäpfchen verordnen, die die Übelkeit beseitigen.
Die Medikamente, die folgende Wirkstoffe enthalten, dürfen in der Schwangerschaft bei Übelkeit und/oder Erbrechen verabreicht werden:
Wirkstoff:
* Diphenhydramin (Emesan®)
* Meclozin (Peremesin®)
* Metoclopramid (MCP®)
* Dimenhydrinat (Vomex A®)
Sehr empfehlenswert ist die Akupunktur, mit der sehr gute Erfolge bei der Übelkeit in der Schwangerschaft erzielt werden können. Wichtig: eine homöopathische Therapie sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt/Frauenärztin erfolgen.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 04.08.2008
Antwort auf:
Übelkeit während der Schwangerschaft
Hallo Britta,
ich bin zwar nicht der Doc. habe aber mit dem selben Problem zu käpfen gehabt.
Ich bin aber erstaunt darüber, das dein FA dir nichts gegen die Übelkeit gibt.
Ich habe damals Tabletten bekommen, da ich auch nicht erbrechen musste aber mir permanent schlecht war. Da gibt es auf jeden Fall die Möglichkeit das man sich mit Medikamenten ( die ganau dafür gedacht sind ) hilft.
An sonsten könnte ich mir nicht vorstellen wie man das schaffen soll die bestimmten Wochen zu überstehen.
Frag doch bitte mal deinen FA der dir das mal aufschreiben soll.
Wenn nicht dann kann ich ja nochmal fragen wie die Tabletten heissen.
So nebenbei würde ich dir aber auch Haselnüsse emfehlen die auch sehr gut gegen diese Übelkeit sein kann. MIr hats was gebracht, denn das nicht erbrechen ist schlimmer wie wenn man erbricht fand ich.
Wünsch dir noch viel Glück und meld dich wenns nicht geht mit dem Rezept.
Liebe Grüße
Nesli
Mitglied inaktiv - 03.08.2008, 16:08
Antwort auf:
Übelkeit während der Schwangerschaft
Ich kenne das mit der Übelkeit auch bin bereits 37 ssw und habe es immer noch ab und zu.
Meine Fa hatte mir Nausan verschrieben das ist speziell für Schwangerschaftsübelkeit, frag einfach nochmal deinen Fa, weil es ist ja wirklich nicht schön wenn einen die ganze Zeit schlecht ist und man würgen muss.
Alles liebe
Mitglied inaktiv - 03.08.2008, 19:25
Antwort auf:
Übelkeit während der Schwangerschaft
Hier welche die mir einfallen, andere Sachen hast Du ja schon selbst probiert:
- Medikamente (vom Arzt verschrieben)
- Akupunktur (evtl. sogar bei einer Hebamme, die kann es nämlich auch mit
- Homöopathie versuchen
Alles Gute, diese Übelkeit ist nämlich nicht wirklich schön (hatte es selbst 2 Monate 24 Stunden am Stück OHNE Erbrechen, war echt shit)
LG
Tanja
Mitglied inaktiv - 03.08.2008, 22:23