Trockener Mund und Durst i.d. Schwangerschaft

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Trockener Mund und Durst i.d. Schwangerschaft

Hallo ! Ich habe ein großes Problem. Bin in der 11. Woche schwanger und mir geht es sehr schlecht. Mir ist immer furchtbar übel + schwindelig. Aber noch schlimmer ist es, das ich so einen schrecklich trockenen Mund habe + immer Durst, als ob ich tagelang nichts getrunken hätte, aber ich trinke sehr viel, und trotzdem geht dieser trockene Mund und der Durst nicht weg. Kann mir Jemand sagen, woran das liegen kann oder hatte Jemand schonmal das gleiche Problem ??? Gibt es ein Mittel, was man dagegen nehmen kann ? Über eine Antwort wäre ich sehr dankbar, denn zur Zeit geht es mir so schlecht, das ich fast nur noch im Bett liege, fühle mich nicht "schwanger" sondern richtig "krank". Und können Sie mir auch ein Mittel nennnen, das man bei Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft problemlos einnehmen kann, ohne das es dem Baby schadet ??? Vielen Dank im Vorraus, Gruß Tanja

Mitglied inaktiv - 31.07.2006, 10:55



Antwort auf: Trockener Mund und Durst i.d. Schwangerschaft

liebe Tanja, 1. die Übelkeit tritt bei 50-90 Prozent, Erbrechen bei 25-55 Prozent aller Schwangerschaften auf, meist begleitet von Kopfschmerzen. Das verstärkte Erbrechen stellt eine schwere Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens dar, das sich in schweren Fällen bis zum Ende der Schwangerschaft hinziehen kann. Meist dauert es aber nicht länger, als bis zur 12. Oder 13. SSW. Die seltenere Form mit ständigem Erbrechen, stellt ein schweres Krankheitsbild dar mit Gewichtsreduktion, Elektrolyt- und Wasserhaushaltsstörungen, was dazu führen kann, dass man diese Frauen stationär behandeln muss. Die so genannte Hyperemesis stellt sich nicht als ein isoliertes Geschehen dar, sondern muss als das Zusammenspiel von biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren gesehen werden. Die genaue Entstehung der Übelkeit und des Erbrechens in der Schwangerschaft ist nicht sicher geklärt. Während gewisse Autoren hormonelle Ursachen rasch ansteigende Östrogenspiegel im ersten Trimester; abnorm hohe HCG-, Progesteron- und Androgen-Serumspiegel postulieren, weisen andere Untersuchungen auf die Bedeutung psychosozialer Faktoren im Sinne einer unerwünschten Schwangerschaft oder Konfliktsituationen hin. Andere Untersuchungen zeigen eine instabile elektrische Aktivität des Magens und eine verminderte elektrische Antwort auf Nahrungseinnahme. Offensichtlich spielen bestimmte Keime, wie Helikobakter pylori-Bakterien im Magen, in einigen Fällen eine nicht unerhebliche Rolle, so dass deren Behandlung durch den Hausarzt notwendig wird. Ebenso ist bei lang anhaltender Übelkeit die Funktion der Schilddrüse zu überprüfen. Die verstärkte Übelkeit auch in Verbindung mit Erbrechen scheint in unseren westlichen Kulturen stärker vertreten zu sein als z.B. bei ursprünglich asiatischen und afrikanischen Völkern was auf eine Kulturabhängigkeit hinweist. Wichtig ist, die Ernährung entsprechend einzustellen: auf fettreiches zu verzichten und viele kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Da die morgendliche Übelkeit auch durch einen zu niedrigen Blutzuckerspiegel hervorgerufen werden kann, sollte die Schwangere morgens vor dem Aufstehen eine kleine Mahlzeit - z.B. Zwieback - zu sich nehmen oder auch eine n warmen Tee trinken und danach noch etwas ruhen. Empfehlenswert ist es, mehrmals geringe Flüssigkeitsmengen über den Tag verteilt einzunehmen und vor einer Aufnahme von Nahrung oder Einnahme von Medikamenten die Zunge mit frischer Ingwerwurzel einzureiben. Zusätzlich sollte Stress gemieden werden. Ansonsten hilft manchmal ein Teeaufguss aus Zingiberis rhizoma Ingwerpulver; Teemischung aus Kamille, Pfefferminz und Melisse ein gehäufter Teelöffel auf eine Tasse Wasser 5-10 Minuten ziehen lassen, schluckweise trinken. Schwangere Frauen mit Übelkeit in der Frühschwangerschaft sollten die folgende Ernährungsprinzipien einhalten: Essen oder trinken Sie nichts Kaltes. Meiden Sie Kaffee, saures, scharfes und fettiges Essen. Geeignete Flüssigkeiten sind z. B. warmes Wasser, warme Getränke aus Ingwer und Koriander, Fenchel- bzw. grüner Tee. Geeignete Speisen wären z.B. Reis-, Hühner- oder Nudelsuppe, Kartoffelbrei und gekochtes Gemüse Karotten und Kartoffeln Sollten homöopathische Präparate, wie Brechnuss, Sepia, Nausyn-Tabletten oder Ähnliches keine Linderung verschaffen, kann man auch u. a. Zäpfchen verordnen, die die Übelkeit beseitigen. Sehr empfehlenswert ist die Akupunktur, mit der sehr gute Erfolge bei der Übelkeit in der Schwangerschaft erzielt werden können. Wichtig: eine homöopathische Therapie sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt/Frauenärztin erfolgen. 2. der trockene Mund kann hier eine typische Begleiterscheinung sein, der man ggf. auch nur symptomatisch begegnen kann. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 31.07.2006



Antwort auf: Trockener Mund und Durst i.d. Schwangerschaft

Hallo erstmal, ich kann verstehen wie du dich fühlst. Ich habe zu meinem Freund gesagt, wenn das schwanger ist, dann will ich das nicht mehr *lach. Ich war auch richtig krank. Es hilft wenn du viele kleine Portionen am Tag isst (hat es zumindest bei mir) denn meist wird einem übel, wenn der Magen leer ist. Morgens hatte ich eine trockene Scheibe Toast am Bett, die ich gegessen habe bevor ich aufgestanden bin. Hat super geholfen. Das mit dem trockenen Mund und dem vielen Durst habe ich leider auch, habe jetzt erstmal einen Zuckertest machen lassen wegen SS-Diabetes. Lass den doch auch einfach mal machen, dann kannst du diesen Faktor evtl. ausschliessen, denn das ist während einer SS nicht so toll. Ansonsten sei einfach froh, dass du soviel trinkst, denn schaden kann das nie. Du solltest ja gerade jetzt viel trinken und ich schaffe im Durchschnitt 5 Liter am Tag. Kann ja nie schaden *g* Andere müssen sich leider zwingen zu trinken. LG Bianca

Mitglied inaktiv - 31.07.2006, 12:51



Antwort auf: Trockener Mund und Durst i.d. Schwangerschaft

Hallo, jap, der Durst kann auf eine SS-Diabetes hinweisen. Das bekommen auch Frauen, die vorher nie damit Ärger hatten, und es geht hinterher auch wieder vorbei. Dein Doc sollte mal den Urin auf Zucker prüfen oder einen Zucker-Belastungstest machen (noch besser). Grüßle, Hexe

Mitglied inaktiv - 31.07.2006, 13:24



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