Hallo Dr.Bluni,
bei mir wurde nun festgestellt das ich Streptokokken habe nach Abstrich am Muttermund nun muss ich ein Antibiotikum nehmen.
Meine Frage ist :ob diese Streptokokken meinem Kind was anhaben können?Und wie man sich damit infizieren kann? Ist es wichtig diese Infektion in der Geburtsklinik zu erwähnen?
Vielen lieben Dank für Ihre Antwort
AnniLue 32.SSW
Mitglied inaktiv - 09.06.2010, 14:46
Antwort auf:
Streptokokken
Liebe Anni,
die ß-hämolysierenden Streptokokken der Gruppe B (GBS) finden sich bei etwa 10-30% aller Schwangeren und sie können bei den Neugeborenen zu der gefürchteten Neugeborenensepsis führen.
Werden diese Bakterien im Abstrich nachgewiesen, so sollten sie antibiotisch behandelt werden. Die Leitlinien sehen bei fehlendem Risiko (vorzeitige Wehen, vorzeitiger Blasensprung, belastete Vorgeschichte) aber erst eine antibiotische Behandlung unter der Geburt vor, um das Risiko schweren Lungenentzündung beim Neugeborenen zu reduzieren.
Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass die Entbindungsklinik über den Nachweis der Keime informiert ist. Das geht am besten durch einen Eintrag im Mutterpass durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt.
In der Klinik wird eine zu entbindende Frau, die sich unter der Geburt befindet dann im Abstand von 4 Stunden ein Antibiotikum erhalten. Dieses dann bis zur Geburt des Kindes.
Nach einer persönlichen Information von Herrn Prof. Dr. Petersen (Spezialist für gynäkologische Infektionen, ehemals Universitätsfrauenklinik Freiburg) besteht während der Schwangerschaft nach erfolgter antibiotischer Therapie, aber dennoch persistierender Streptokokken und Beschwerdefreiheit der Patientin keine Notwendigkeit zu einer Dauertherapie.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 09.06.2010