Hallo,
ich (31. SSW) habe heute schon den ganzen Tag ein immer wiederkehrendes Stechen am Schambein. Der Schmerz ist immer nur so ein bis zwei Sekunden lang und in Abständen von wenigen Minuten. Dann ist er wieder eine ganze Weile (mehrere Stunden) weg. Ich bemerke ihn auch nur im Sitzen oder liegen.
Desweiteren fällt es mir seit 2 Tagen auf, dass mein Baby sich deutlich weniger bewegt, als zuvor. Die Bewegungen sind auch zarter, er strampelt nicht mehr richtig, sondern macht nur noch hier und da mal eine zaghafte Bewegung. Ich muss mich richtig konzentrieren, um ihn überhaupt ein bisschen zu spüren.
Können die beiden Symptome zusammen hängen? Ich habe auch leichte Kopfschmerzen seit drei Tagen, habe mir aber bisher keine Gedanken gemacht, ob das zusammenhängen könnte. Mein Blutdruck ist okay (laut meinem Messgerät zuhause 128/7, nur mein Puls ist erhöht (lag nach dem Treppe RUNTER gehen bei 123, im Ruhezustand bei 96). Was könnte all das bedeuten? Sollte ich mich schnellstmöglich untersuchen lassen oder reicht es, wenn ich nach dem Wochenende zum Arzt gehe?
Viele Grüße und danke schonmal,
Maria
Mitglied inaktiv - 21.08.2008, 16:53
Antwort auf:
Stechen im Unterbauch und wenig Kindsbewegungen
Liebe Maria,
ich sehr hier so erst einmal keinen Zusammenhang, wenn dieses auch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt vor Ort am besten einschätzen kann.
Schmerzen im Schambein bei Bewegung können - sofern vorzeitige Wehen und
andere Ursachen ausgeschlossen wurden - auch auf Veränderungen der
bindegewebigen und knöchernen Strukturen der Symphysenhalterung
zurückzuführen sein.
Dennoch gibt es hier nicht immer einen organischen Erklärungsansatz. In
den meisten Fällen hat sich die krankengymnastische Therapie als am
sinnvollsten erwiesen. Diese kann ergänzt werden durch entsprechende
Medikamente, die in d. Schwangerschaft erlaubt sind.
Bei einer Lockerung gelten konservative Maßnahmen als Mittel der Wahl.
Eine Konsultation des Orthopäden ist ebenfalls in Erwägung zu ziehen,
wobei sich die Versorgung mit einem orthopädisch angepassten Beckengurt
sowie Bettruhe bewährt haben.
Ein starres Schema haben die Kinder nicht, nach dem sie sich bei allen Schwangeren gleich bewegen. Dies kann individuell völlig variieren und an vielen Faktoren liegen.
Aber, die subjektiv erlebten Kindsbewegungen geben indirekt Aufschluss über das Wohlbefinden des Ungeborenen. Ein gesundes und vitales Kind bewegt viel und oft. Ein krankes oder beeinträchtigtes Kind schont sich und bewegt sich entsprechend weniger und "lebt auf Sparflamme". Werden die Kindsbewegungen eindeutig seltener oder häufiger als gewohnt registriert, sollte der Zustand des Kindes mittels CTG, Ultraschalluntersuchungen und klinischen Parametern überprüft werden.
Sofern die Kontrolluntersuchungen beim Frauenarzt oder Frauenärztin hier aber unauffällig sind, ist der Schwangern zu empfehlen, bei kurzfristiger "Ruhe im Bauch", als auch bei zeitweilig verstärkter Aktivität nicht gleich beunruhigt zu sein.
Wichtig zu wissen, ist sicher auch, dass reife Feten ein Drittel des Tages im Tiefschlaf verbringen und nur ein Zehntel des Tages wirklich wach sind!
Auffällig wären zum Beispiel länger als 24 Stunden anhaltende, reduzierte Bewegungen. Ansonsten lässt sich aus dem Bewegungsmuster bei bisher unauffälligen Untersuchungen nicht gleich etwas Krankhaftes ableiten.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 21.08.2008