Schwangerschaftsdiabetis und schon leichte Wassereinlagerungen????

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Schwangerschaftsdiabetis und schon leichte Wassereinlagerungen????

Hallo, ich bin inzwischen in der 21. Schwangerschaftswoche und hatte am Montag einen Termin bei meiner Frauenärztin. Bei dieser Untersuchung stellte sie fest, dass das Baby doch ein bißchen (ca1-2cm) im Schnitt größer ist als der Durchschnitt. Sie legte mir die Zuckertestung, die ab der 24 Schwangerschaftswoche durchggeführt wird, nahe. Bedingt wohl auch dadurch, dass ich seit ich schwanger bin einen erhöhten Blutdruck sowie Puls habe, wobei ich vor der Schwangerschaft immer tendenziell einen zu niedrigen Blutdruck hatte. Gestern Abend habe ich bei meiner Großmutter den Zucker gemessen und hatte 140. Damit kann ich leider gar nichts anfangen. Denken Sie, dass die Möglichkeit einer Schwangerschaftsdiabetis bei mir besteht? (Ich muss gestehen,dass es mir nicht immer leicht fällt, mich gesund zu erhähren, ich bin schon ein Süssigkeitenjunki und trinke gerne Fruchtsäfte aber gemsicht mit Wasser) Zusätzlich dazu kommt, dass mir bereits jetzt schon die Finger nachts "einschalfen" sowie auch beim stricken. Sie meinte, es würde sich diesbezüglich um Wassereinlagerungen handeln, was aber etwas verfrüht ist. Meine Frage: Gibt es um den Wassereinlagerungen vorzubeugen, welche momentan ja noch sehr gering sind, irgendwelche Globulis? Vielen Dank im Voraus für Ihre Bemühungen!

Mitglied inaktiv - 10.11.2010, 07:45



Antwort auf: Schwangerschaftsdiabetis und schon leichte Wassereinlagerungen????

Hallo, 1. so, wie gemessen, kann ein Schwangerschaftsdiabetes nicht diagnostiziert werden. Dazu bedarf es eine objektivierbaren Testes, wie eines oralen Glucosetoleranztestes, am besten durchgeführt beim Diabetologen. Da er vor der 24.SSW oft falsch negativ ausfallen kann, wird man ihn wiederholen, wenn er vorher negativ ausfiel, die Symptome aber dafür sprechen. 2. es wird angenommen, dass die Ödeme Ausdruck einer gestörten Nierenfunktion sind, in deren Folge es zur Ansammlung von Natrium kommt und somit zur Wassereinlagerung im Gewebe außerhalb der Zellen, was dann zur Gewichtszunahme führt. Wenn kein Bluthochdruck oder eine Eiweißausscheidung vorliegen, dann stellen die alleinigen Ödeme keinen Risikofaktor dar. Wechselduschen und Schwimmen sind hilfreich, da durch den hydrostatischen Druck des Wassers die Ödeme zurückgedrängt werden können. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass eine gute, ausgewogene Ernährung mit eiweißreicher, kalorienreicher und keineswegs salzarmer Kost, einen positiven Einfluss auf den Verlauf der Schwangerschaft hat und das Auftreten einer so genannten Gestose in vielen Fällen zu verhindern oder zu lindern hilft. Selbst bei schon bestehenden Beschwerden, vor allem Ödemen, können diese erheblich gemindert werden. Nicht unerwähnt bleiben, sollten Möglichkeiten der Akupunktur, mit der Ödeme auch behandelt werden können. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 10.11.2010