Frage: Schwangerschaftsdemenz

Lieber Hr. Dr. Bluni, ich bin in der Schwangerschaft extrem vergesslich geworden. Anfangs war es noch lustig, mittlerweile passieren mir aber wikrlich bedenkliche Sachen (z. B. Bankkarte im Fahrkartenautomaten stecken lassen usw.). Schlimm ist auch, dass ich momentan in der Prüfungszeit im Studium kaum den Lernstoff merken kann. Ich vergesse die Zusammenhänge nach kurzer Zeit wieder. Gibt es dieses Phänomen der Schwangerschaftsdemenz tatsächlich? Ich hielt dies immer für einen Mythos. Kann man dem irgendwie entgegenwirken? Vielen Dank! Mia

von MiaJ87 am 16.01.2013, 22:59



Antwort auf: Schwangerschaftsdemenz

Liebe Mia, ja, es gibt das Phänomen, dass die schwangere Frau in der Schwangerschaft etwas vergesslicher wird. Dieses ist aber normalerweise nicht bedenklich und bedarf auch keiner Gegenmaßnahmen. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 17.01.2013



Antwort auf: Schwangerschaftsdemenz

Hallo Mia, als ich Deinen Beitrag gelesen habe, musste ich echt grinsen. Mir geht es auch so. Ich vergesse sogar mittlerweile das was ich sagen wollte, obwohl ich den Satz bereits begonnen habe. Ob aber die "Schwangerschaftsdemenz" tatsächlich existiert weiß ich auch nicht. Mir wurde mal gesagt, das man in der Schwangerschaft sehr mit sich selbst zu tun hat und gedanklich nun einmal mehr beim Kind ist, als bei allem anderen. Ich bin selbst auf eine Antwort gespannt. Viele Grüße! Anne

von AnneB79 am 17.01.2013, 11:14



Antwort auf: Schwangerschaftsdemenz

Huhu, schau mal hier: Schwangerschaftsdemenz – nur Einbildung? Das Phänomen tritt während der Schwangerschaft auf und ist manchmal lustig, manchmal auch beängstigend für die werdenden Mütter. Nach einem kurzen Blick in diverse Internetforen zum Thema Schwangerschaft meint man, es mit einem Massenphänomen zu tun zu haben, dabei hat es offiziell keinen Namen. Die betroffenen Frauen nennen es „Schwangerschaftsdemenz“. Die Schwangerschaft wirkt sich auf den ganzen Körper der Frau und ihr Seelenleben aus, da wäre es eher verwunderlich, wenn ausgerechnet das Gehirn von der Veränderung unberührt bliebe. Und tatsächlich bescheinigen Studien den Schwangeren eine reduzierte Wahrnehmung, ein eingeschränktes Kurz- und Langzeitgedächtnis und verminderte Konzentrationsfähigkeit. Ebenso gibt es Hinweise, dass das Gehirn von Frauen im letzten Schwangerschaftsdrittel kleiner wird, nach der Entbindung aber wieder den ursprünglichen Zustand aufweist. Da sich die subjektiv empfundene Vergesslichkeit meist auf die kleinen Dinge des Alltags bezieht – Beispiele aus Internetforen: Wo ist der Autoschlüssel? Hab ich Schuhe an? Wie heißt meine Schwiegermutter? – kann ihre Ursache auch eine einfache psychische Schutzfunktion sein. Der Kopf ist so voll mit den großen Veränderungen, die auf die Frau zukommen, die ihr ganzes Leben umkrempeln werden, und oft mit existenziellen Ängsten verbunden sind, dass für die „kleinen Dinge“ kein Platz mehr ist. Kanadische Forscher haben vor zwei Jahren allerdings den Weg in die andere Richtung gewiesen. Sie stellten in einer Studie fest, dass Frauen, die ein Mädchen erwarten, wesentlich vergesslicher sind als werdende Mütter von Jungen. Die Wissenschaftler untersuchten das Blut das Frauen und fanden heraus, dass die mit einer Tochter Schwangeren eine deutlich höhere Konzentration des humanen Choriongonadotropins (hCG) haben. Das hCG ist ein Hormon, das während der Schwangerschaft in der Plazenta gebildet wird. Für eine eindeutige Aussage ist dieses Gebiet jedoch viel zu wenig erforscht. Fest steht, dass eine etwaige verminderte Fähigkeit, sich zu erinnern oder zu konzentrieren, während der Schwangerschaft kein Grund zur Sorge ist.

von wichtelfrau am 17.01.2013, 16:19