Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Risiko einer Behinderung / schwerwiegenden Erkrankung in Relation zum Alter

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Risiko einer Behinderung / schwerwiegenden Erkrankung in Relation zum Alter

Kunderella

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Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, wir haben das Glück, drei kerngesunde Kinder zu haben, das jüngste gerade ein halbes Jahr alt. Bisher gingen wir immer optimistisch davon aus, ja noch genügend Zeit zu haben (wir sind beide 32 Jahre alt), um ggf. noch ein viertes oder gar fünftes zu bekommen. Nun hat meine Cousine (35) vor zwei Wochen ihr Kind, das anscheinend einen ausgesprochen schwerwiegenden Chromosomenfehler hatte, in der 37. SSW verloren. Das hat uns alle traurig gemacht und geschockt, aber auch dazu geführt, dass wir sensibel für das Thema wurden. da kommen bei mir einige Fragen auf und ich hoffe sehr, dass Sie sie mir beantworten können: 1. Gibt es denn Studien oder Quellen für Zahlenwerte, wie hoch das Risiko einer Fehlgeburt, einer schwerwiegenden Erkrankung oder Behinderung (ggf. aufgegliedert nach Schwere oder Art) in Abhängigkeit zum Alter der Gebärenden ist und was genau da unter Behinderung bzw- Erkrankung fällt? 2. Falls wir erwägen, noch ein weiteres / weitere Kinder zu bekommen stellte sich die Frage, ob sich durch zwei nahe aufeinanderfolgende Schwangerschaften das Risiko nicht auch erhöhen würde? 3. Was sind denn generell die Risikofaktoren für Behinderungen oder gesundheitliche Einschränkungen beim Kind, wenn in der Familie keine Erbkrankheiten bekannt sind, die Mutter sich an die Empfehlungen bzgl. Impfungen, Ernährung, Alkohol usw. hält? 4. Ein Freund von mir sagte, er wolle kein fünftes Kind, weil er vier gesunde hätte und sein Glück nicht überstrapazieren wolle - das ist doch, wenn auch psychologisch nachvollziehbar, rein statistisch falsch, denn die Wahrscheinlichkeit, ein KInd mit Erkrankung zu bekommen erhöht sich doch nicht wirklich (außer minimal) durch die Geburt der vier gesunden davor, sondern lediglich durch das zunehmende Alter der Mutter? Vielen Dank für die Informationen und Ihre Meinung, ich möchte einfach gerne wissen, wie die Lage ist, wenn ich mich darauf einlasse.


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1.eine solche Übersicht in der von Ihnen gewünschten Form gibt es leider nicht. Wir haben für das Risiko einer genetischen Störung, wie das Down-Syndrom, entsprechende tabellarische Übersichten. Fakt ist, dass zum Beispiel das Risiko für eine körperliche Fehlbildung nicht mit dem Alter der Mutter oder des Vaters korreliert, wenn es ansonsten kein familiäres Risiko gibt. Ohne ein entsprechendes Hintergrundrisiko in der Familie liegt das allgemeine Basisrisiko für Fehlbildungen und Erkrankung des Kindes bei etwa 2-4 %. Dabei sind etwa ein Prozent davon schwerwiegende Fehlbildungen. Bei Frauen mit Insulinpflichtiger Zuckerkrankheit aber auch bei Mehrlingen ist dieses Risiko insgesamt erhöht 2.weiterhin wird auch mit dem steigenden mütterlichen Alter das Risiko für die Geburt eines Kindes mit einer genetischen Erkrankung wie dem Down-Syndrom wie folgt ansteigen: 25 Jahre: 1: 1352 30 Jahre:1:895 36 Jahre:1:280 40 Jahre:1:97 42 Jahre: 1:55 3.die Frage zum Zusammenhang einer Missbildung bzw. einer genetischen Störung beim fünften oder weiterer Kinder ist damit sicherlich auch beantwortet. Liebe Grüße VB


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