Frage: Probleme in der Schwangerschaft

Hallo, habe eine für mich sehr wichtige Frage. Und zwar war ich vorhin bei meiner Ärztin, die eine Ultraschall gemacht hat (36ssw - ET. 3.8.). Nun hat Sie mich verunsicher erstens in dem Punkt, dass das Kind noch nicht fest im Becken sitzt und sie anfing davon zu reden, was ist, wenn ein Blasensprung passiert. Und zweitens, was für mich noch viel schlimmer ist, dass mein Kind zu klein wäre. Sie meinte sie würde mich am liebsten noch heute ins Krankenhaus schicken zum Doppler und einer erhöhten Kontrolle. Das macht mir jetzt total angst. Ich habe erst einen Termin in 4 Tagen bekommen mache mir jetzt aber unheimliche Sorgen. Geschätzt soll der kleine Mann 40cm sein und 2320gr wiegen. Sie meinte aber dass die Plazenta, das Fruchtwasser und das CTG gut waren. Aber sie die Messwerte so nicht im raum stehen lassen will zur Sicherheit. Ich weiß jetzt garnicht was ich machen soll, da ich wirklich Angst habe. Was kann alles passieren in solchen Fällen, wenn diese Befunde stimmen, wie zB dass die Blutversorgung und Sauerstoffversorgung nicht stimmt? ODer verschiebt sich der Geburtstermin nach hinten? Wie wird das in etwa ablaufen? Über eine Antwort wär ich sehr dankbar.

Mitglied inaktiv - 02.07.2010, 13:20



Antwort auf: Probleme in der Schwangerschaft

Hallo, 1. in der 36. SSW sitzt noch kein Kind fest im Becken und unter normalen Umständen wird es hier erstens kaum zum Blasensprung kommen und dann wird wohl meist auch der Muttermund verschlossen sein. 2. die Schwangere braucht nach einem Blasensprung nicht generell zu liegen oder muss sich gar generell per Liegendtransport in die Klinik begeben. Es sei denn, der Frauenarzt oder Frauenärztin vor Ort würde hier eine entsprechende Empfehlung aussprechen. Jedoch sollte die Frau nicht erst 12 Stunden warten, bis sie sich in die Klinik begibt, sondern sollte sich unmittelbar nach Blasensprung dort melden. Was die Frage nach einem generellen Liegendtransport bei Blasensprung angeht, kann ich dazu folgendes sagen: es ist sicher ein wenig verwunderlich, von wem denn eine solche Empfehlung ausgesprochen wird. Von der überwiegenden Mehrzahl der Frauenärzte in Klinik und Praxis scheint dies nicht zu stammen. Die allgemeine Empfehlung an die Schwangere, deren Fruchtblase zuhause springt, ist, sich kurzfristig in die Klinik zu begeben. Und dies geschieht in aller Regel per PKW, was auch sicher für die allermeisten Schwangeren ausreicht. Die Statistiken besagen, dass ein Nabelschnurvorfall bei 0,3-07% der Schwangeren vorkommt= 3-7 Nabelschnurvorfälle pro 1000 Schwangere; bei Beckenendlage und Querlage etwas häufiger. (Pschyrembel: Praktische Geburtshilfe). Das würde bedeuten, dass man in ca. 990 Fällen einen Krankenwagen (Transportkosten ca. 300-500 Euro) bestellt, obwohl dieser gar nicht notwendig ist. In Anbetracht dieser Zahlen und der nicht gegebenen ärztlichen Empfehlung, sich generell bei einem Blasensprung per Krankenwagen in die Entbindungsklinik zu begeben, würde ich eine solche Empfehlung nicht generell aussprechen. Ich bin mir natürlich bewusst, was ein Nabelschnurvorfall bedeutet und was für Konsequenzen dies hat. Aber: hier gibt es sicher Ausnahmen, die völlig berechtigt erscheinen, nach Blasensprung der Schwangeren einen Liegendtransport nahe zu legen. Das wären zum Beispiel eine Beckenendlage, Querlage, bekanntermaßen noch hoch liegendes Kind oder wenn der behandelnde Frauenarzt oder Frauenärztin dieses für die jeweilige Schwangere für ratsam hält. 3. mit dieser Aussage zur eventuellen Kontrolle per Doppler lässt sich natürlich gar nichts anfangen. Insofern wird Ihre Frauenärztin am besten sagen können, ob wegen einer Wachstumsminderung mit Verdacht auf eine Unterversorgung eine kurzfristige Kontrolle notwendig ist, oder ob sie, damit sie ein besseres Gefühl hat, beim Kind eine Dopplerkontrolle durchführen lassen möchte. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 02.07.2010