Nierenröntgen in der Frühschwangerschaft

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Nierenröntgen in der Frühschwangerschaft

Guten Tag! Ich bin nun in der 6. SSW. Am 20.2.11 hatte ich meine letzte Periode, am 6.3.11 bin ich dann wohl schwanger geworden. Ich bin am 9.3 notfallmäßig mit einer Nierenbeckenentzündung ins Krankenhaus gekommen. Innerhalb von 5 Tagen wurde 3 mal geröntgt, einmal mit Kontrastmittel. Ich bekam Antibiotikum i.v und Novalgin. Könnte dies Auswirkungen auf das Kind gehabt haben? Mein Frauenarzt sagte mir, daß ich abwarten muß, ob es zu einer Fehlgeburt kommt. Ist dies nicht der Fall, wäre auch mit keiner Schädigung zu rechnen, weil die eigentliche Entwicklung von Organen usw. erst jetzt stattfinden würde. Ich mache mir große Sorgen! Lg

Mitglied inaktiv - 30.03.2011, 16:45



Antwort auf: Nierenröntgen in der Frühschwangerschaft

Hallo, 1. grundsätzlich ist es ist so, dass Röntgenstrahlen die Erbsubstanz der weiblichen Eizellen und die Frucht beeinträchtigen kann. Um aber einigermaßen beurteilen zu können, welche Strahlendosis verabreicht wurde, und ob hiervon überhaupt ein Risiko zu erwarten ist, kann sollte mit den Radiologen geklärt werden, welche Untersuchungen gelaufen sind, ob eine Bleischürze verwandt wurde – was erst einmal anzunehmen ist - dann kann ggf. mit dem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin abgesprochen werden, ob überhaupt irgendwelche zusätzlichen, pränataldiagnostischen Maßnahmen zu ergreifen sind, wobei es sicher wichtig ist, zu wissen, dass auch hier gewisse Risiken für Erkrankungen im Kindesalter nicht erfasst werden können. Die Bleischürze bietet hier in jedem Fall schon einen sehr guten Schutz vor etwaigen Strahlen. Weiterhin kann ich auf die Informationen der Strahlenschutzkommission verweisen, die unter der Internetadresse http://www.verwaltungsvorschriften-im-internet.de/bsvwvbund_15072009_RSII2170272.htm (letzter Abruf:28.11.2010) die jeweiligen Belastungen und das Vorgehen beim Röntgen in der Schwangerschaft beschreibt. Dort heißt es u.a.: "Sollte es zu einer unbeabsichtigten Strahlenexposition eines Embryos oder Feten kommen, rechtfertigt das minimale Risiko auch höherer Dosen gewöhnlich den Einsatz invasiver diagnostischer Prozeduren (wie Amniocentesen) am Fetus wegen des damit verbundenen noch höheren Risikos nicht. Der anwendende Arzt sollte allerdings auf Basis der Expositionsdaten eine individuelle Analyse erstellen und mit der Mutter besprechen. Bei dieser Risikoabschätzung können Experten für medizinischen Strahlenschutz helfen." Aus strahlenbiologischen Erkenntnissen kann es bei höheren Dosen in der Blastogenese (vor der Implantation der Eizelle) im Rahmen eines Strahlenschadens oft zum Keimtod kommen. Der Grenzwert liegt hier meines Wissens bei 0,05 Sv. Bei höheren Dosen kann es vom Absterben der Frucht über erhöhte Fehlbildungen bis hin zum erhöhten Risiko für Krebserkrankungen kommen. Insofern werden die Radiologen vor Ort konkret etwas zu der Strahlenbelastung sagen können, der Sie zu einem frühen Zeitpunkt der Schwangerschaft ausgesetzt waren. 2. wenn Novalgin nur kurz angewandt wurde, so ist nach bisheriger Datenlage nicht mit Folgen zu rechnen. Bitte wenden Sie sich in dieser Frage in jedem Fall auch an unseren Experten für Medikamente in der Schwangerschaft, Herrn Dr. Paulus. Er hat übrigens hier bei rund-ums baby.de auch ein Forum zu solchen Fragen. Die Adresse ist http://www.rund-ums-baby.de/med_schwangerschaft/ VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 30.03.2011



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