Frage: Kindsbewegungen 29 SSW

Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, ich bin jetzt in der 29 SSW. Ich spüre die Kindsbewegungen schon seit der 16SSW. Allerdings sind die Kindsbewegungen seit einigen Wochen sehr unregelmäßig, bedeutet konkret, an einigen Tagen ist das Baby sehr aktiv, dreht sich, hat Schluckauf, boxt, reagiert auf Stimme (Bewegungen über 40 Mal am Tag) etc.. Dann, plötzlich an einigen Tagen, da ist kaum noch eine Bewegung zu spüren (Max ganz leichte, kaum wahrnehmbare Bewegungen 10 Mal am Tag). Meine Hebamme weiß keine konkrete Antwort, meine Ärztin sagte das letzte Mal, es wäre alles ok, obwohl das CTG sehr unregelmäßig war, da sagte sie, dass es daran liegt, dass das Baby sich bewegt hätte, davon hatte ich nun aber nichts gespürt. Ich bin verzweifelt und weiß nicht mehr was ich machen soll. Ich habe große Angst, dass es dem Baby nicht gut geht. Bitte geben Sie mir einen Rat. Mit lieben Grüßen

Mitglied inaktiv - 29.05.2009, 15:56



Antwort auf: Kindsbewegungen 29 SSW

Hallo, 1. ein starres Schema haben die Kinder nicht, nach dem sie sich bei allen Schwangeren gleich bewegen. Dies kann individuell völlig variieren und an vielen Faktoren liegen. Aber, die subjektiv erlebten Kindsbewegungen geben indirekt Aufschluss über das Wohlbefinden des Ungeborenen. Ein gesundes und vitales Kind bewegt viel und oft. Ein krankes oder beeinträchtigtes Kind hingegen schont sich und bewegt sich entsprechend weniger und "lebt auf Sparflamme". Das heißt aber noch lange nicht, dass bei vermindert verspürten Kindsbewegungen etwas mit dem Kind nicht in Ordnung ist. Werden die Kindsbewegungen eindeutig seltener oder häufiger als gewohnt registriert, sollte der Zustand des Kindes mittels CTG, Ultraschalluntersuchungen und klinischen Parametern überprüft werden. Sprechen Sie hier also bitte immer zunächst mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt. Sofern die Kontrolluntersuchungen beim Frauenarzt oder Frauenärztin hier aber unauffällig sind, ist der Schwangeren zu empfehlen, bei kurzfristiger "Ruhe im Bauch", als auch bei zeitweilig verstärkter Aktivität nicht gleich beunruhigt zu sein. Wichtig zu wissen, ist sicher auch, dass reife Feten ein Drittel des Tages im Tiefschlaf verbringen und nur ein Zehntel des Tages wirklich wach sind! Auffällig wären zum Beispiel länger als 24 Stunden anhaltende, reduzierte Bewegungen. Ansonsten lässt sich aus dem Bewegungsmuster bei bisher unauffälligen Untersuchungen nicht gleich etwas Krankhaftes ableiten. 2. wenn Sie verunsichert sind, so wenden Sie sich am Wochenende in jedem Fall an eine Frauenklinik, wo man Ihnen bestimmt Gewissheit verschaffen kann. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 29.05.2009