Hallo Herr Dr.Bruni,
ist es normal, das unser drittes Kind so tierisch unruhig ist? Ich bin jetzt in der 24. SSW, und das in den ersten beiden SS überhaupt nicht.
Allerdings muss ich dazusagen, das unsere erste Tochter ein Frühchen war.
Unsere zweite Tochter ist zwar in der 38. SSW geboren, war aber eine Mangelgeburt,weil das Geburtsgewicht unter 2500 Gramm war.
Was kann das sein , muss ich mir Sorgen machen, das es eine erneute Frühgeburt wird?
Wenn ja, welche Überlebungschancen hätte unser drittes Kind wenn es jetzt zur Welt kommen würde?
Hoffe auf eine schnelle Antwort.
LG
antje03
Mitglied inaktiv - 21.12.2008, 12:16
Antwort auf:
Kind unruhig
Liebe Antje,
1. dieses ist in den sicher meisten Fällen nicht bedenklich, wenn die Kinder aktiver sind. Wichtig ist hier immer, welchen Eindruck Ihre Frauenärztin/Frauenarzt vom Kind hat und ob es hier Besonderheiten gibt.
Sprechen Sie aber bei Unsicherheit in jedem Fall mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt.
2. eine Vorgeschichte mit vorzeitigen Wehen oder einer Frühgeburt bedeutet für eine neue Schwangerschaft, dass das Risiko für vorzeitige Wehen inklusive Frühgeburtlichkeit erhöht ist, wobei wir dieses zahlenmäßig nicht allgemein gültig benennen können.
Vor und in einer nachfolgenden Schwangerschaft ist deshalb die ausführliche Aufklärung und Information durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt über Ursachen, mögliche und sinnvolle Präventivmaßnahmen & Diagnostik umso wichtiger:
Dazu gehören die Ausschaltung von Risikofaktoren wie Rauchen und eine rechtzeitige Sanierung der Zähne beim Zahnarzt, da eine Zahnfleischentzündung oder Karies das Risiko für Frühgeburtlichkeit und ein Untergewicht bei den Kindern bekanntermaßen erhöhen. Diese Sanierung der Zähne wird am besten vor der Schwangerschaft durchgeführt. In der laufenden Schwangerschaft ist es ratsam, das genaue Vorgehen zwischen Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt und Zahnärztin/Zahnarzt abzustimmen.
In der laufenden Schwangerschaft ist es dann sinnvoll, eine bakterielle Besiedlung der Scheide auszuschließen und dieses ggf. durch PH-Wert-Kontrollen zu ergänzen. Die prophylaktische Einnahme von Magnesium kann zur Beruhigung der Gebärmutter beitragen.
Um die 23. Schwangerschaftswoche kann das Ausmessen der Gebärmutterhalslänge im vaginalen Ultraschall Hinweise auf Frühgeburtsbestrebungen geben.
Stimmen Sie das für Sie sinnvollste Vorgehen rechtzeitig mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab.
3. die Kinder können heute schon ab der 24. SSW (frühestens) durchgebracht werden, allerdings zu einem hohen Preis: die Rate der Kinder, die verstirbt und derjenigen, die schwere Langzeitschäden davontragen, ist zu den frühen Zeitpunkten sehr hoch. Die Zahlen variieren hier zum Teil aber erheblich zwischen den verschiedenen Untersuchergruppen.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 21.12.2008