Hallo DR. Bluni,
ich habe am Wochenende in der 8 SSW mein Baby verloren.
Letzes Jahr (2010) hatte ich ebenso in der 11 SSW eine Missed Abort.
Ich und mein Partner haben extra solange gewartet mit der nächsten Schwangerschaft,habe mich Gesund Ernährt,Sport gemacht und wir haben dann einfach die Verhütung (Kondom) weg gelassen.
Meine Frauenärztin weiß auch nicht woran das liegen könnte.
Da ich schon zur Geenetischen Beratung war und alles ok war.
Nun meine Frage:
Ich habe 2008 einen gesunden Jungen per Kaiserschnitt zur Welt gebracht.
Kann es vielleicht an dem Kaiserschnitt liegen ?
Vieleicht sind ja meine Gefäße verletzt so das ich den Embryo nicht richtig über die Plazenta ernähren kann?
Kann ich bei der nächsten Schwangerschaft "Utrogest" verlangen?
Oder darf man das so gar nicht einnehmen?
Ich danke ihnen schon mal ,
Mit freundlichen Grüßen
Mitglied inaktiv - 12.12.2011, 07:13
Antwort auf:
jedes Jahr eine Fehlgeburt
Hallo,
1. bei vielen Frauen kommt es entweder erst zu einer oder zwei Fehlgeburten, bevor sie eine reguläre Schwangerschaft austragen und bei anderen kommt es zwischen dem ein oder anderen Kind mal zu einer oder auch zwei Fehlgeburten.
2. dieses ist alleine aber noch kein Grund für eine weiterführende Abklärung. Diese empfehlen wir eigentlich erst bei drei und mehr aufeinanderfolgenden Fehlgeburten.
3. einen Zusammenhang mit einem Kaiserschnitt gibt es nicht.
4. die Hauptursache liegt erfahrungsgemäß in der Genetik, dann kommen anatomische Ursachen, Infektionen und Medikamente. Aber, auch das mütterliche und väterliche Alter, als auch Gerinnungsstörungen und Schilddrüsenfunktionsstörungen können eine Rolle spielen.
5. ein Gelbkörpermangel ist eine wohl eher seltene Ursache und eine rein prophylaktische Einnahme von solchen Hormonen wird erwiesenermaßen keine frühe Fehlgeburt verhindern können. Wenn dieses auch nach wie vor gerne gemacht wird, gibt es mittlerweile genug Studien, die belegen, dass diese Maßnahme außerhalb von Schwangerschaften, die im Rahmen der künstlichen Befruchtung entstanden sind, medizinisch nicht sinnvoll sind.
Bitte sprechen Sie sich deshalb am sinnvollsten mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt zum weiteren Vorgehen ab.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 12.12.2011