Hallo Dr. Bluni,
Ich bin in der 18. Woche schwanger, habe bereits mein Immunschutz prüfen lassen und habe keine Antikörper gegen Windpocken.
Jetzt ist letzte Woche in der Kitagruppe meiner Tochter (18 monate) Verdacht auf Windpocken aufgetreten - der Angeblich nicht bestätigt wurde. Seit gestern hat meine Tochter ebenfalls Symtome, die ich als Leie als Windpocken einstufen würde - Bläschen überwiegend am Oberkörper und Kopf, ein paar im Gesicht - Die Bläschen gehen ca. nach einem Tag "kaputt" und sie jucken leicht. Meine Tochter ist sonst gut drauf. Hat kein Fieber. Gestern waren wir bei Kinderarzt - der konnte allerdings nicht genau sagen ob es Windpocken sind - könnte sein, könnte aber auch ein anderer infekt sein - so seine aAntwort.
Ich habe bei meinem Gyn angerufen (die leider z.Z. Krank ist) und hab von der Schwester die Aussage bekommen, auch wenn es Windpocken bei meiner Tochter sind, kann man nichts machen, in 2 wochen wird mein Titter nochmal überprüft, und in 4 Wochen wird Feindiagnostig gemacht, wenn dort Auffälligkeiten sind wird der Arzt dann alles weitere mit mir besprechen. Jetzt bin ich total verunsichert - kann man wirklich nichts machen? Muss ich jetzt mit der Gefahr das mein ungebohrenes oder ich schwer krank werden leben? Ich kann meine kleine auch nicht "abgeben" mein mann ist beruflich stark eingespannt und sonst haben wir keine verwanten in der nähe ... Ich habe totale Angst das dem Baby was passiert.
Ich hoffe Sie können mir weiterhelfen.
Viele Grüße
HK
von
heffi
am 06.11.2013, 17:47
Antwort auf:
in der 18.Woche schwanger - windpocken in der Kita - Gefährlich?
Hallo,
1. bevor Sie hier anfangen zu spekulieren, empfehle ich Ihnen, dass Sie zunächst durch den Kinderarzt klären lassen ob bei der Tochter überhaupt die Windpocken vorliegen.
2. wenn dieses der Fall ist, dann können Sie sich selbstverständlich auch mit diesem Erreger anstecken, wenn sie dagegen keine Immunität haben.
3. es gibt ein so genanntes Hyperimmunglobulin, dass bei Verdacht auf eine frische Windpocken Infektion zwar theoretisch eingesetzt werden könnte, ich habe von dir diesen Einsatz jedoch in mehr als 20 Jahren noch nicht gehört. Darüber hinaus müsste dieses innerhalb von etwa 96 h zum Einsatz kommen.
4. wichtig ist, dass im Fall des Verdachtes der Titer abgenommen wird und gegebenenfalls nach etwa zwei Wochen noch einmal überprüft wird.
5. wichtiges aber auch, dass klinisch bedeutsame Folgen bei den Ungeborenen nach wie vor ein sehr seltenes Ereignis sind.
Bitte stimmen Sie sich deshalb zum Vorgehen mit der Frauenärztin/Frauenarzt oder gegebenenfalls einen Zentrum für pränatale Diagnostik ab.
Liebe Grüße VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 06.11.2013
Antwort auf:
in der 18.Woche schwanger - windpocken in der Kita - Gefährlich?
Danke Dr. Bluni,
leider hat sich alles bestätigt und bei mir wurde eine "passive immunisierung" durgeführt. Auch unser Krankenhaus hat dies noch nicht gemacht - und war etwas überfordert. Wir konnten gerade noch die 96 Stunden einhalten.
Leider wurde mir auch gesagt das diese immunsierung nicht dem Ungebohrenen hilft, sondern nur verhindert, dass ich ersthaft erkranke - z.B. Lungenentzündung.
Jetzt hilft nur hoffen und bange, das dem kleinen Bauchzwerg nichts passiert.
VG
HK
von
heffi
am 09.11.2013, 20:14