Guten Abend, weiss nicht ob Sie jetzt der richtige Ansprechparner sind, es ist so:
Hatte vor ca 3 Monaten das HELLP Syndrom, wodurch mein Sohn in der 36 ssw per Not KS geholt werden musste. Mir ging es nach der Entbindung noch schlecht und trotzdem wurde ich nach einer Woche entlassen, Leberwerte usw. wurden bis 6 Wochen nach entlassung noch kontrolliert. Jetzt gehts uns wieder gut aber wie hoch ist das Risiko bei der nächsten SS wieder an HELLP zu leiden? Hatte übrigens keinerlei Anzeichen für HELLP, wurde nur durch Zufall erkannt, das einzigste was ich 3 Tage lang hatte war ein starkes Pochen am Rücken, keine Überlkeit o.ä. kein Übergewicht, bei 163, 55 kg. Nahm in der ss ca 10 kg dann zu, aber ist ja nichts aussergewöhnliches. Der Blutdruck und Blutwerte stiegen dann rasant aber hatte nie Blutdruckprobleme, nicht viel Wasser oder so. Hab Angst vor der nächstes ss, wie Hoch ist das Risiko?
MFG Nicole Schmieder
von
nicibanani
am 15.06.2011, 19:49
Antwort auf:
HELLP Syndrom
Liebe Frau Schmieder,
die Zahlen der Literatur beziffern das Wiederholungsrisiko für eine Präeklampsie (Gestose) zwischen 19,5 -25,9 Prozent. Dabei ist das Wiederholungsrisiko umso größer, je früher die Erkrankung aufgetreten ist und liegt über 60%, wenn sich eine Präeklampsie bereits vor der 28. SSW manifestiert hat (Steinhard, 1999); Es ist also nicht gerade gering.
Laut einer Studie aus Israel aus dem Jahr 2000 liegt das Wiederholungsrisiko für eine Präeklampsie bei 25,7% in der nachfolgenden Schwangerschaft und bei 37% für Patientinnen, die in ihrer ersten Schwangerschaft an einer schweren Präeklampsie litten.
Nach einer Eklampsie ist das Wiederholungsrisiko etwa bei 21.9Prozent bis 46.8 Prozent.
Nach einem HELLP-Syndrom ist das Wiederholungsrisiko zwischen 3-5 Prozent anzusiedeln. Für HELLP Patientinnen, die vor der 32. SSW
entbunden worden sind, steigt das Risiko für eine erneute Frühgeburt in der nächsten
Schwangerschaft um 61% (Sullivan et al. 1994).
Im Falle eines erneuten Kinderwunsches mit derartiger Vorgeschichte sollte sicher schon im Vorfeld auch der Hausarzt nach internistischen Symptomen, die von Herz-Kreislaufsystem ausgehen können oder auch die Niere betreffen können, schauen, um hier im entsprechende Risiken auszuschließen.
Auch können schon mal Gerinnungsstörungen bei der Frau, die nur mit speziellen Untersuchungen nachweisbar sind, ursächlich sein.
Nach den vorliegenden Leitlinien scheint zurzeit die einzige verfügbare Methode zur Prävention der Präeklampsie in einer ab der Frühschwangerschaft beginnenden Einnahme von niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (75-150 mg/Tag) zu sein. In Deutschland ist hier die ASS-Dosierung von 100 mg/Tag schon fast etabliert.
Darüber hinaus sollte die Frau dann während der Schwangerschaft auf eine möglichst gesunde Ernährung unter Wahrung der maximalen Gewichtszunahme, einer ausreichenden Flüssigkeits-, Eiweiß- und Salzaufnahme achten.
Die prophylaktische Einnahme von Magnesium hat sich in wissenschaftlichen Studien eindeutig als vorbeugend erwiesen.
Unter Berücksichtigung der Vorgeschichte sind entsprechende Hinweiszeichen frühzeitig zu beachten.
Weiterhin ist die Ultraschall-Doppleruntersuchung schon früher, als andere Methoden in der Lage, Hinweiszeichen für eine Präeklampsie (Gestose) erkennen zu können.
VB
Quellen:
http://www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/015-018.htm
AWMF-Leitlini e 015/018 Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft Schwangerschaftshochdruck/Gestose der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (DGGG):“Diagnostik und Therapie hypertensiver Schwangerschaftserkrankungen“, Stand:5-2008, zuletzt abgerufen:23.11.2010
Dukler D MD, Porath A MD; Bashiri A MD, Erez O MD; Mazor M MD. Remote
prognosis of primiparous women with preeclampsia. Eur. J. of Obstet. Gynecol. and
Reprod. Biol. 2001,96: 69-74
Janssen, Petra, „Wiederholungsrisiko und anamnestisches Risikoprofil bei hypertensiven
Schwangerschaftserkrankungen (HES)”, Dissertation, 2004
Sibai BM., Gordon T, Thom E, Caritis SN, Klebanoff MK, McNellis D et al. Risk
factors for preeclampsia in healthy nulliparous women: a prospective multicenter
study. Am. J. Obstet. Gynecol. 1995a;172:642-48.
Steinhard J, Klockenbusch W. Schwangerschaftsinduzierte Hypertonie und Präeklampsie. Risikofaktoren und Vorhersagemöglichkeiten. Gynäkologe 1999;32:753-60
Sullivan CA, Magann EF, Perry KG, Jr., Roberts WE, Blake PG, Martin JN, Jr. The
recurrence risk of the syndrome of hemolysis, elevated liver enzymes, and low
platelets (HELLP) in subsequent gestations. Am. J. Obstet. Gynecol. 1994;171:940-
43.
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 15.06.2011
Antwort auf:
HELLP Syndrom
hallo,
lese deine frage gerade durch zufall, bin auch hellp kandidatin (38. ssw mit not-ks), vorher auch keine anzeichen.
bin jetzt in der 11. ssw, guck mal unter gestose frauen nach, die habne mir auch sehr geholfen, im fall einer schwangerschaft wirst du engmaschiger kontrolliert, ich war nochma bei einem hämatologen der noch einmal nachhc einer gerinnungsstörung sehen kann, muß aber nicht.
die gestose frauen raten zu ass100 zur blutverdünnung, magnesium und eiweißreicher ernährung. im internet auf der gestose frauenseite ist auch eine eiweißtabelle hinterlegt, wo du gucken kannst.
außerdem kann ab ca. 20-25 ssw. ein zusätzlicher blutwert gezogen werden der auf gestose hinweist. garantien gibts für nichts im leben, leider, ich hoffe das ich bis zum ende durchkomme.
dir viel glück
lg misima
von
misima
am 16.06.2011, 09:12
Antwort auf:
HELLP Syndrom
Hallo, danke für die Info.
Wünsch dir jedenfall alles Gute!!
LG Nicole
von
nicibanani
am 16.06.2011, 12:07