Hallo,
habe im Juli 2008 nach vergeblicher Geburtseinleitung bei Übertragung und Mißverhältnissen meinen Sohn per Sectio in Vollnarkose entbunden und dabei eine Fruchtwasserembolie erlitten.
Habe etliche Bluttransfusionen, diverse Infusionen und Medikamente auf der Intensivstation erhalten und hatte dann bei weiter bestehenden Blutungen eine weitere OP( Ausschabung,etc). Die Blutung kam dann langsam zum Stehen, naja, normaler Wochenfluß halt.
Nun meine Frage: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit einer erneuten FWE in der nächsten SS? Wäre eine Sectio oder vaginale Entbindung besser? Würde die SS intensiver überwacht werden?
Vielen Dank
Mitglied inaktiv - 05.04.2009, 23:40
Antwort auf:
Fruchtwasserembolie
Hallo,
Die Fruchtwasserembolie ist eine sehr seltene und gefürchtete Komplikation unter der Geburt.
Die amerikanische Literatur gibt zwischen 1968 und 1973 an, dass die Häufigkeit zwischen 1 in 8.000 - 1 in 80.000 Geburten liegt.
Durch das Eindringen von Fruchtwasser in die mütterlichen, venösen Gefäße (in einem erheblichen Ausmaß) wird eine Embolie ausgelöst und lt. Literaturangaben überleben das Ereignis nur ca. 14% der Patientinnen.
In der internationalen Literatur finden sich nach meinem Wissen keine Angaben zu einem möglichen Wiederholungsrisiko. Es sind nur wenig Einzelfälle von Folgeschwangerschaften beschrieben.
Insofern empfehle ich Ihnen, sich hier frühzeitig zu der Frage einer weiteren Schwangerschaft und den Risiken mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt und einer großen Entbindungsklinik abzustimmen. Es gibt leider keine vorsorglichen Maßnahmen, um diesem sporadischen Ereignis vorzubeugen.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 06.04.2009