Sehr geehrter Herr Dr. Bluni,
wann darf man nach einer späten Fehlgeburt (20. Woche) wieder schwanger werden? Es wäre das zweite Kind gewesen. Das erste Kind ist auf natürlichem Weg geboren worden.
Die Fehlgeburt ist nicht von selbst in Gang gekommen. Der Muttermund musste künstlich geöffnet werden. Es war danach noch eine Ausschabung erforderlich. Es traten keine weiteren Komplikationen auf. Blutungen waren auch nur sehr schwach und kurz (3 Tage), weniger als bei einer normalen Menstruation.
Vielen Dank für die Antwort!
Mitglied inaktiv - 21.02.2009, 12:23
Antwort auf:
Folgeschwangerschaft nach später Fehlgeburt
Hallo,
1. das Ereignis eines solchen Ereignisses ist selbstverständlich immer ein sehr trauriges Ereignis für die Betroffenen. Hier wird man dann auch meist einen Kompromiss finden müssen zwischen dem medizinisch empfohlenen und dem, was die Eltern emotional bewegt. In aller Regel empfehlen wir nach einer Geburt eine Wartezeit von etwa einem Jahr und nach einem solchen Ereignis sollten es zumindest nicht weniger als sechs Monate sein.
Bitte stimmen Sie sich dazu vertrauensvoll mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab.
2. Als Ursache für eine solch späte Fehlgeburt kommen neben einer nicht ausreichenden Versorgung des Kindes infolge einer Plazentainsuffizienz, Herzfehler, eine kurze Nabelschnur, ein Nabelschnurknoten oder eine Nabelschnurumschlingung, andere gröbere Missbildungen oder genetische Störungen in Frage.
Sofern der Verlauf einer kommenden Schwangerschaft unauffällig ist - nach einer entsprechenden Vorgeschichte, bei der man keine konkrete Ursache fand, würde man um so aufmerksamer nach Warnhinweisen schauen - sollte die Frau sich bestimmt erst mal nicht sorgen.
Weitere Gründe für eine späte Fehlgeburt können u.a. sein:
anatomische
infektiöse
Gebärmutterhalsschwäche, vorz. Blasensprung
hormonell bedingte
Allgemeinerkrankungen der Mutter
Wachstumsminderungen
Sicher wäre in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin und eventuell auch der Entbindungsklinik über die notwendigen und sinnvollen Kontrollen zu sprechen.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 21.02.2009