Frage: Ferinject-Infusion?

Hallo Herr Dr. Bluni. Ich leide seit Jahren unter Eisenmangel, nun bin ich in der 11. SSW. Hb liegt bei 6.0mmol/l (außerhalb der SS bei ca. 7.0), Ferritin wie immer nicht nachweisbar. GI-Blutungen und Knochenmarkerkrankung wurden umfangreich ausgeschlossen. Die FerroSanol-Tabletten vertrage ich absolut gar nicht (jetzt mit Hyperemesis reicht schon der Geruch... ich kann die beim besten Willen nicht schlucken). In der letzten SS bekam ich letztlich Ferinject gespritzt, der Hb ging trotzdem bis auf 5.0 runter. Nun wurde mir erneut zur Infusion geraten, aber ich bin besorgt durch die skandalösen Berichte über Ferinject. Haben Sie einen Vorschlag (anderes i.v.-Präparat)? Wie händeln Sie es, wenn Schwangere einen gravierenden Eisenmangel haben, aber die Tabletten/Fe-Lösungen nicht vertragen? LG Ottilie

von Ottilie2 am 09.06.2016, 18:35



Antwort auf: Ferinject-Infusion?

Hallo, 1. wenn wir diesen Wert mit dem Faktor 1,61 multiplizieren kommen wir auf einen Wert von 9,6 g/dl, was zwar eine Anämie entspricht, jedoch noch kein Grund zur Sorge ist. Dabei ist natürlich immer auch die Frage, ob dieser Wert wird sich über eine Blutentnahme aus der Vene bestimmt wurde, den dieses Verfahren ist in dem Fall das zuverlässigste. 2. Maßnahmen der Wahl ist die Verabreichung eines Eisenpräparates möglichst auf nüchternen Magen, bei schlechter Verträglichkeit kann das auch nach dem Essen geschehen und gegebenenfalls ein Präparat gewählt werden, das besser vertragen wird. Zusätzliche Maßnahme ist immer eine eisenreiche Ernährung und gegebenenfalls kann dieses ergänzt werden durch Kräuterblut. Hilfreiche Informationen zu Eisen reichen Ernährung finden Sie in unserer Stichwortsuche unter dem Stichwort Eisenmangel. Die Infusion von Eisen in der Schwangerschaft sollte mit größtmöglicher Zurückhaltung und oberstrengster Indikation durchgeführt werden, weil es bekanntermaßen du manchmal schwerwiegenden Nebenwirkungen kommt. Stimmen Sie sich dazu aber bitte mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 09.06.2016