Frage: Femurlänge

Hallo, mich beunruhigt momentan folgendes und ich weiß überhaupt nicht was ich denken soll. War am 10.08. bei der frühen Feindiagnostik SSW 14+5. Die Ärztin hat eine Femurlänge von 15,7 mm errechnet. Weiter waren keine Auffälligkeiten. Alles normal. Sie meinte es könnte auf ein Down Syndrom hinweisen. Natürlich kann ich das nicht so richtig glauben. Was kann ich tun, abwarten oder FU? Die anderen Meßdaten waren BPD 33,4 mm FOD 41,6 mm KU 118,2 mm AU 92,4 mm FL 15,7 mm Humerus 15,2 mm Radius 12,0 mm Tibia 13,9 mm normaler Mittelwert und 5./95. Perzentile. Was bedeutet eigentlich kein notching? Für eine Antwort wäre ich ihnen sehr dankbar.

Mitglied inaktiv - 12.08.2010, 12:37



Antwort auf: Femurlänge

Hallo, 1. ein zu kurzer Femur kann in seltenen Fällen mal ein Hinweis auf ein Down-Syndrom sein. Dazu gibt es sog. Verhältnisse von biparietalem Durchmesser (Scheiteldurchmesser) zu Femur, wo in einigen Studien ein Zusammenhang hergestellt wurde zum Down-Syndrom, aber das wurde von vielen anderen Untersuchern so nicht nachvollzogen. In einer solchen Situation empfehle ich Ihnen aber zunächst das klärende Gespräch mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt. Im Rahmen dessen sprechen Sie bitte auch über etwaige andere Hinweiszeichen und eine mögliche weitere Diagnostik in einer spezialisierten Einrichtung. Oft ist es aber eben nur, dass der Femur insgesamt kleiner ist, als gewöhnlich, ohne dass dem eine besondere Ursache zu Grunde liegt. 2. Mit Hilfe der Ultraschalldiagnostik können eine Vielzahl von Fehlbildungen oder Erkrankungen des Kindes erkannt und vor allem auch ausgeschlossen werden. Andererseits muss jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass auch bei moderner apparativer Ausstattung, größter Sorgfalt und umfassenden Erfahrungen des Untersuchers nicht alle Fehlbildungen oder Erkrankungen erkannt werden können. Das Übersehen oder Verkennen einer Fehlbildung kann auch dadurch zustande kommen, dass bei bestimmten Begleitumständen (z.B. fettreiche Bauchdecken, Fruchtwassermangel, ungünstige Lage des Kindes) die Unterersuchungsbedingungen erschwert werden. Auch sind mit Ultraschall erkennbare Befunde nicht immer eindeutig in ihrer Bedeutung einzuordnen. Die vorgegebenen Untersuchungsprogramme, vor allem zwischen der 20. und 22. Schwangerschaftswoche, sind bei Reihenuntersuchungen von gesunden Schwangeren ohne erkennbare Risiken (Screening) zwar auf das Erkennen von Anomalien und Fehlbildungen ausgerichtet, aber letzten Endes aufgrund des vorgegebenen Zeitrahmens doch wieder orientierender Art. Das Ultraschall-Screening darf daher nicht als Fehlbildungsdiagnostik missverstanden werden. Vielmehr muss die Möglichkeit, dass weniger auffällige Befunde im Einzelfall übersehen werden können, von vornherein in Betracht gezogen werden. Dazu gehören z.B. kleinere Defekte wie ein Loch in der Trennwand der Herzkammern, eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte, Defekte im Bereich der Wirbelsäule (Spina bifida) sowie Finger- oder Zehenfehlbildungen. Zu beachten ist, dass jede Schwangerschaft mit einem sog. Basisrisiko von 2-4% für Fehlbildungen und Erkrankungen des Kindes belastet ist, dabei entfallen etwa 1% auf schwerwiegende Fehlbildungen. Dieses Basisrisiko ist bei einer insulinpflichtigen Zuckerkrankheit der Schwangeren oder auch bei Mehrlingen erhöht. Ein Ausschluss von Chromosomenanomalien per Ultraschall als Alternative zu einer invasiven Diagnostik (Fruchtwasserpunktion, Chorionzottengewebsentnahme oder Nabelschnurblut) ist nur beschränkt durch den Nachweis von charakteristischen, aber nicht obligatorisch vorhandenen Hinweiszeichen auf Chromosomenanomalien möglich. Ein Fehlen dieser typischen Befunde kann das Risiko für ein Kind mit Chromosomenanomalien (z.B. Down-Syndrom) zwar mindern, aber nicht ausschließen 3. Wenn Sie mal oben auf die Seite gehen, finden Sie einen Banner mit " Bilder und Daten zum Verlauf der Schwangerschaft" oder sie gehen nach http://www.rund-ums-baby.de/40_wochen/bilder_und_daten.htm Dort sind die jeweiligen Mittelwerte zu finden. Hier kann es natürlich immer mal Abweichungen nach oben oder unten geben. Bei etwaigen Abweichungen sollte aber bitte der behandelnde Frauenarzt oder Frauenärztin gefragt werden, da nur er zum individuellen Verlauf und zur individuellen Interpretation der Ultraschallwerte eine Auskunft geben kann. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 12.08.2010



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