Frage: Dreimonatsspritze

Ich habe vor 13,5 Wochen entbunden und habe - bis auf eine Woche Ausnahme - bis jetzt durchgehenden Wochenfluss. Tabletten wie Cyclokapron hatten nichts bewirkt. Vor 2 Wochen war ich 1 Woche lang blutungsfrei (nur gelber Ausfluss), dann begann ich erneut zu bluten (aber nur mehr leicht). Laut FA gibt es keine Plazentareste in der Gebärmutter (er schallte schon ein paar Mal). Nun empfahl mir mein FA heute die Dreimonatsspritze, damit die Schmierblutungen aufhören. Er meinte, da gebe es keine Nebenwirkungen. Ich war also damit einverstanden. Nun lese ich aber im Internet, dass gerade die Dreimonatsspritze oft Blutungen hervorruft und dass sich danach sehr lange kein Zyklus einstellt. Außerdem hat sie sehr wohl Nebenwirkungen (mein FA meinte, sie habe keine). Ich bin 35, stille unser Kind voll und möchte noch ein 2. Kind haben. Wie beurteilen Sie die Dreimonatsspritze? Ich bereue nun schon sehr, dass ich mir die Spritze geben ließ.

Mitglied inaktiv - 09.02.2010, 13:57



Antwort auf: Dreimonatsspritze

Hallo, zur Dreimonatsspritze kann ich folgendes sagen: Die Drei-Monatsspritze hat einen Pearl-Index von ca. 0,2 bis 0,5 und damit eine sehr hohe Sicherheit von etwa 95-98 Prozent. Die erste Injektion sollte innerhalb der ersten 5 Tage nach Beginn der Menstruation verabreicht werden. Das Gelbkörperhormon der Dreimonatsspritze verändert wohl weder Menge noch Zusammensetzung der Muttermilch. Dennoch sollte eine Anwendung in der Stillzeit unter streng erfolgen. Prinzipiell sollte die erste Injektion erst 6 Wochen nach der Geburt verabreicht werden. Diese Form der Verhütung spielt aber heute in den Industrieländern sicher nur noch eine untergeordnete Rolle, auch wenn die Sicherheit hoch ist. Die Anwendung ist eigentlich auf Frauen begrenzt, die zwar einen normalen Zyklusverlauf haben, aber andere Verhütungsmethoden - z.B. aus Krankheitsgründen (Magen-Darm-Beschwerden bei oraler Tabletteneinnahme, Drogen- oder Alkoholabhängigkeit, geistige Behinderung, psychische Erkrankungen u.a.) nicht vertragen. Zu möglichen Nebenwirkungen: die Nebenwirkungen der Dreimonatsspritze können die folgenden sein: Kopfschmerzen, erstmals migräneartig oder häufiger ungewohnt stark, Sensorische Ausfälle Nervosität (selten) Augen: akute Sehstörungen, Ohren: Hörstörungen Gastrointestinaltrakt: abdominale Beschwerden (selten) Leber: Ikterus (Gelbsucht), anikterische Hepatitis (Entzündung der Leber, ohne eine Gelbsucht) oder generalisierter Juckreiz. Erhöhtes Risiko eine ektopischen Schwangerschaft (Eileiterschwangerschaft), Schmier-, Zwischenblutungen (häufig) Amenorrhoe (Ausbleiben der Regel (häufig)),Unregelmäßige Zyklen (häufig), starke Menstruationsblutungen (selten), Veränderungen des Körpergewichts mit Gewichtszunahme(gelegentlich), Verminderung der Glucosetoleranz, Kreislauf: Stärkerer Blutdruckanstieg Gefäße: Entzündungen der Venen, Thromboembolien Wie zu sehen, sind auch bei der Dreimonatsspritze eine entsprechende Anzahl an Nebenwirkungen vorhanden, auch wenn sicher nur einige davon häufiger anzutreffen sind. Nicht unwichtig dürfte sein, dass eine längerfristige Anwendung bei jungen Frauen nach neuester Datenlage zu einer späteren Osteoporose (Knochenschwund) führen kann. Darüber hinaus kann es nach Absetzen der Dreimonatsspitze oft sehr lange dauern, bis sich der Zyklus der Frau normalisiert und die Fruchtbarkeit wieder hergestellt ist. Es darüber hinaus in Folge des Wirkmechanismus - nicht nur in den ersten Monaten - zu Zwischenblutungen kommen, bis es schließlich zum Ausbleiben der Blutung kommt, was dann dauerhaft ist. Außer der beschriebenen Blutungs- und Zyklusprobleme kann es u.a. auch zu Wassereinlagerungen, Gewichtszunahme und Stimmungsveränderungen kommen. Und es gibt zur Langzeitverhütung sicher einige andere Alternativen für die Frau. Im Detail besprechen Sie dieses bitte mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt vor Ort. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 09.02.2010



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