Frage: Dopplerwerte kurz vor ET katastrophal

Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, in etwas weniger als 2 Wochen ist der errechnete (korrigierte) ET. Kaiserschnitt ist in einigen Tagen geplant (bei 39+0). Bereits vor 4 Wochen waren einmal die Doppler-Werte sehr schlecht, Kindswachstum (zuvor durchschnittlich) fiel nach unten ab, war aber noch im Rahmen Die Ärztin rat, viel zu liegen u Stress runterzufahren, was ich tat. Habe dann nach Internet-Recherche zusätzlich viel Magnesium geschluckt. 2 Wochen später war alles wieder ok, Gewicht wieder aufgeholt und wieder auf der durchschnittlichen Perzentilenkurve. Vorgestern dann letzter Untersuchungstermin vor KS-Termin. Soweit alles ok, Kind aber wieder etwas weniger gewachsen (seit letztem Termin vor 2,5 Wochen nur 200-250 g). Wieder unterhalb durchschn. Perzentilenkurve gelandet. Dann schaltete die Ärztin Doppler ein: quasi Null-Linie. Anderer Doppler: wieder miserabel, notching... sie hat dann irgendwo irgendwie noch 4 oder 5 brauchbare Kurven gefunden und fand alles unproblematisch. CTG war prima, auch sonst alles ok. Kind hatte sich tags zuvor und am Untersuchungstag viel bewegt. Nach der Untersuchung am Abend und heute prompt kaum noch spürbare Bewegungen. Nun mache ich mir Sorgen, ob das Kind bei dem vielen Geturne gewissermaßen am Untersuchungstag vorgestern (Freitag) seine Nabelschnur abgeschnürt hat und ich morgen (Montag) schnell ins KKH fahren sollte? Was halten Sie von der Sache mit dem Doppler, wie ernst ist der zu nehmen? Ärztin hat langjährige Erfahrung, lange Jahre im KKH gearbeitet, keine Degum II-Quali, vertraue ihr aber sehr. Sie fand es offenbar unprobl., nur bei mir kommen langsam Bedenken. Wie lange dauert es, bis sich eine schlechte Versorgung des Kindes auf die Herztöne auswirkt? Vielen Dank!

von Susanne13 am 12.04.2015, 08:48



Antwort auf: Dopplerwerte kurz vor ET katastrophal

Liebe Susanne, Ihre Sorge kann ich sehr gut verstehen, und sie hört sich für mich auch berechtigt an. Wenn sich wirklich derartig schlechte Dopplerwerte zeigen, kommt es darüber hinaus auch auf den Ultraschallbefund und das CTG an. Und bei schlechter Versorgungslage würden wir die Schwangerschaft dann auch immer frühzeitig beenden, um eine weitere Gefährdung des Kindes zu vermeiden. Dazu wenden Sie sich am besten gleich heute an eine kompetente Einrichtung vor Ort, wie einem Perinatalzentrum, zumal die Ärzte dort sicherlich in aller Regel über die viel größere fachliche Kompetenz verfügen, als in den regulären Kliniken. In dem Fall sollte aber auch dort auf jeden Fall die Oberärztin/Oberarzt hinzugezogen werden, da sie/er am Wochenende meist im Hintergrund zuhause ist. Herzliche Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 12.04.2015