Frage: Cytomegalie!

Guten morgen Dr. Bluni Im Februar 04 hatte ich meine zweite FG ( bereits einen Sohn 11.06.02 ). Der Grund für die beiden FG konnte nicht festgestellt werden - Bericht vom Spital Anlagestörung. Das Baby entwickeltet sich jeweils nicht weiter bis anfangs 6.SSW! Nun bin ich wieder schwanger - heute 7+6. Gestern FA-Besuch - Herzaktion vorhanden, Grösse perfekt. Nun wurde festgestellt, dass bei der letzten FG im Februar ein erhöhter Wert der Zytomegalie gefunden wurde - im Blut. Der FA will erneut diesen Wert untersuchen und meinte, dass dies evtl. eine mögliche Ursache für die FG im Feb war. Da ich vor zwei Wochen etwas erkältet war, habe ich Angst, dass ich diesen Virus wieder habe. Habe ich denn jetzt keine Antikörper entwickelt, wenn im Februar dieser Wert nicht genügend war? Meine weissen Blutkörperchen waren gestern i.o. - müssten diese nicht auch erhöht sein, wenn eine Cytomegalie-Infektiont vorhanden wäre? Es verunsichert mich sehr - können Sie mir bitte einige Informationen dazu geben? Besten Dank und mit freundlichen Grüssen S.Meier

Mitglied inaktiv - 02.07.2004, 07:54



Antwort auf: Cytomegalie!

hallo, eine Zytomegalieinfektin wäre sicher eine extrem seltene Ursache für eine frühe Fehlgeburt. Hier sind die Ursachen in aller Regel andere! Eine solche Infektion muss nicht mit einer Erhöhung der weißen Blutkörperchen verbunden sein. Aufwand und Nutzen eines allgemeinen serologischen Zytomegaliescreenings in der Schwangerschaft zur Erfassung von asymptomatischen mütterlichen Infektionen stehen nach Meinung der meisten Experten auf diesem Gebiet in keinem vernünftigen Verhältnis. Die Interpretation der Serologie bezüglich des Risikos der kindlichen Gefährdung auch nach Einbeziehung der pränatalen Diagnostik bleibt schwierig und wirksame prophylaktische oder therapeutische Maßnahmen zur Reduzierung des kindlichen Risikos stehen nicht zur Verfügung. Zurecht ist deshalb ein solches Screening in den Mutterschafts-richtlinien nicht vorgesehen. Eine vorherige Testung macht insonfern wenig Sinn, als es eben zu Reaktivierungen kommen kann. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 02.07.2004