hallo.ich habe da ein problem was mich total beunruhigt.ich habe am freitag einen ss test gemacht der positiv war.am freitag abend hatte immer mal wieder ausfluss mit blutfäden drin.montag morgen um vier kam dann ein schwall blut.konnte um neun auch gleich beim frauenarzt sein der mich untersuchte und meinte der muttermund wäre zu.er machte auch ultraschall wo er aber noch nichts sehen konnte und meinte nur,das aber sonst alles in ordnung ist.er hat auch gesagt,wenn der muttermund jetzt auf gewesen wäre dann hätte er mich gleich zur as geschickt.jetzt sind die blutungen mal regelstark,mal weniger.habe aber keine schmerzen dabei oder so.ich habe schon fünf kinder und habe sowas noch nie gehabt.muss am 21. wieder hin zur kontrolle.wann ist der muttermund geschlossen und wann offen?damit habe ich mich noch nie befasst?was kann das denn nur sein?hat eine schwangerschaft bei sowas überhauft eine chance?wie lange können solche blutungen erfahrungsgemäß anhalten?ferndiagnosen sind zwar immer etwas blöd aber vielleicht können sie mir weiter helfen.
liebe grüße steffi
von
steffifee
am 15.02.2011, 09:11
Antwort auf:
Blutungen in der Frühschwangerschaft
Hallo Steffi,
1. hier müssen wir immer unterscheiden, ob bereits eine Schwangerschaft in der Gebärmutter gesehen wird oder nicht.
2. wenn nicht, muss immer auch erst der reguläre Sitz nachgewiesen werden, bzw. ein irregulärer Sitz ausgeschlossen werden.
3. auch wenn eine solche Blutung ein Warnzeichen ist und ein Hinweis für Fehlgeburtsbestrebungen, wird eine solche Blutung nicht zwangsläufig in einer Fehlgeburt enden. Dieses hängt immer auch von der Stärke der Blutung ab.
Es kann bei etwa 25 Prozent der schwangeren Frauen in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft zu einer Blutung kommen. Jedoch zeigen Untersuchungen, dass 70-80 Prozent dieser Frauen ihre Schwangerschaft bis zum Ende austragen werden Bennett & Brown, 1993.
Die Ursache ist nicht immer eindeutig. Es können hormonelle Gründe oder plötzliche Blutungen zwischen der Eihaut und der Gebärmutter die Ursache sein. Es kann aber auch nur vom Muttermund her bluten. Andererseits gibt es kindliche Ursachen, wie eine nicht reguläre Entwicklung auf Grund genetischer Störungen, die dann häufig in einer Fehlgeburt enden können.
Bei auftretenden Blutungen wird der behandelnde Frauenarzt oder Frauenärztin den Befund kontrollieren und sofern hierbei keine Besonderheiten nachweisbar sind, die Schwangerschaft vital ist, wird bei Blutungen in der frühen Schwangerschaft bis etwa zum Ende des vierten Monats der Frau empfohlen, sich zu körperlich zu schonen, auf Sport und Verkehr zu verzichten und ggf. prophylaktisch Magnesium einzunehmen.
Quellen:
Aleman A, Althabe F, Belizán JM, Bergel E. Bed rest during pregnancy for preventing miscarriage. Cochrane Database of Systematic Reviews 2005, Issue 2. Art. No.: CD003576. DOI: 10.1002/14651858.CD003576.pub2
Beischer, N. A., and Mackay, E. V. 1988. Obstetrics and the newborn 2nd ed.. Sydney: W B Saunders Company.
Bennett, V. R., and Brown, L. K. 1993. Myles textbook for midwives 12thed.. London: Churchill Livingstone.
Davis, E. 1997. Hearts and Hands: A midwife's guide to pregnancy and birth 3rd ed.. California: Celestial arts.
Goldenberg RL, Cliver SP, Bronstein J, Cutter GR, Andrews WW, Mennemeyer ST. Bed rest in pregnancy. Obstetrics & Gynecology 1994;84:131-6.
Sotiriadis, Alexandros; Papatheodorou, Stefania; Makrydimas, George, Threatened miscarriage: evaluation and management, BMJ 2004; 329 : 152
3. die Situation, dass in den heutigen Tagen die Teste immer früher durchgeführt werden und diese dann auch schon früh anschlagen, bringt häufig mehr Verwirrung, Unsicherheit und zusätzliche Diagnostik mit sich, als einem lieb sein kann.
Wenn die Schwangerschaft noch sehr jung ist, kann es sein, dass der Test gerade postitiv ist und man selbst mit einem hochauflösenden Ultraschallgerät nur eine hoch aufgebaute Schleimhaut, aber noch ohne Fruchtsack sieht.
Hier sind dann gegebenenfalls kurzfristige Kontrollen mit dem Ultraschall und eventuell des Verlaufes des Schwangerschaftshormons HCG notwendig, um zu sehen, ob diese Schwangerschaft auch so angelegt ist, wie es sein sollte.
Und dann kann es schon mal 7-14 Tage dauern, dass man absolut sicher ist.
Sofern eindeutig eine Schwangerschaft vorliegt was bei positivem Schwangerschaftstest anzunehmen ist, man in der Gebärmutter aber nichts sieht, ist natürlich immer auch eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter auszuschließen; z.B. eine Eileiterschwangerschaft.
Jedoch bedarf es hierfür noch weiterer, klinischer Befunde, ehe man den Verdacht auf eine Eileiterschwangerschaft ausspricht. Als da wären: Verlauf des Hormons HCG, Schmierblutungen, freie Flüssigkeit im Bauch, Schmerzen.
Darüber sollte man mit der Schwangeren offen sprechen.
Es ist richtig: Eine Eileiterschwangerschaft kann, wenn sie nicht zeitig genug erkannt wird und bei der der Eileiter platzt, zu einer starken Blutung führen und deshalb kommt der rechtzeitigen Erkennung eine große Bedeutung bei.
Aber: die Diagnose einer Eileiterschwangerschaft zu einem noch frühen Zeitpunkt erfordert sicher sehr viel klinische Erfahrung und ist nicht immer ganz einfach.
Zum jeweiligen, individuellen Befund kann aber sicher nur der behandelnde Frauenarzt oder Frauenärztin vor Ort etwas sagen.
Wenn die Frau zwischenzeitlich Schmerzen oder Blutungen bekommt, sollte sie sicher kurzfristig einen Frauenarzt aufsuchen.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 15.02.2011