Guten Tag, ich war bei 2 verschiedenen Ärzten und habe nun auch zwei verschiedene Anweisungen. Ich wäre dankbar für eine dritte Meinung.
Ich bin in der 9. SSW und habe schon lange hohen Blutdruck (wie auch Mutter und Schwester schon seit der Jugend) bzw bin eben mit Medikamenten eingestellt. Seit einiger Zeit nehme ich folgende Medikamente und habe damit einen guten Blutdruck von ca 125/80:
Aldometil 500mg 1-1-1
Amlodipin 5mg 0-1-0
Ass 150mg abends (seit SS)
Der erste Arzt sagte dass ich das nicht ändern soll weil Amlodipin zwar mit Nutzen/Risiko angeführt ist aber der BD gut eingestellt ist.
Der zweite Arzt möchte dass ich stattdessen Ebrantil Ret Kapseln 60mg morgens und abends nehme.
Ich habe große Angst vor dem Herzstolpern welches ich bei der letzten Umstellung hatte. Ich würde lieber so weitermachen wie bisher weil es eben gut passt und es mir so riskant scheint wieder etwas zu ändern. Aber die gegensätzlichen Meinungen verunsichern mich trotzdem.
Außerdem habe ich vergessen dem Internisten zu sagen dass ich momentan Thrombo Ass nehme und weiß nun nicht ob das zusammen mit Ebrantil erlaubt wäre. Das ist mir erst Zuhause eingefallen.
LG und danke schonmal.
von
HannahB
am 17.07.2019, 17:51
Antwort auf:
Bluthochdruck Medikamente neu einstellen oder nicht
Liebe Hannah,
1. die Blutdruckerkrankung kann in der Schwangerschaft von großer Bedeutung sein. Und das nicht nur, wenn diese erstmalig in der Schwangerschaft auftritt.
2. liegt diese vor, dann ist es eigentlich einheitliche Meinung der Fachwelt, dass die medikamentöse Einstellung und Überwachung in jedem Fall auch in der Klinik erfolgen sollte.
3. die gegen den Blutdruck einsetzbare Medikamente in der Schwangerschaft beschränken sich in aller Regel auf die folgenden Substanzen:
-alpha-Methyldopa (z.B. Presinol®
-Dihydralazin (z.B. Nepresol®)
-kardioselektive ß-Blocker, z.B. Metoprolol (Mittel der zweiten Wahl)
Dabei gilt ganz klar die Devise, nur die Mittel zu verwenden, über die die meisten Erfahrungen vorliegen.
Da mit dem hohen Blutdruck auch ein erhöhtes Risiko für Sekundärkomplikationen einher geht, werden wir darüber hinaus empfehlen, diese Schwangerschaft mindestens einmal per Doppler in einem größeren Zentrum überprüfen zu lassen. Die geht es vornehmlich darum, eine nicht ausreichende Versorgung des Kindes auszuschließen und schon früh Hinweiszeichen auf eine schwangerschaftsbedingte Blutdruckerkrankung zu erhalten.
4. es gibt darüber hinaus die Empfehlung, schon ab der Frühschwangerschaft die Einnahme von niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (150 mg/Tag) zu beginnen.
Des Weiteren besprechen Sie bitte mit den Ärzten über die Möglichkeit eines so genannten Präeklampsie-Screening, was die laborchemische Diagnostik im Hinblick auf eine sich später entwickelnde so genannte Präeklampsie ist. Dieses ist jedoch eine Privatleistung.
Herzliche Grüße VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 17.07.2019
Antwort auf:
Bluthochdruck Medikamente neu einstellen oder nicht
Vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort!
Liebe Grüße
von
HannahB
am 17.07.2019, 20:18