Frage: Beginnendes Brain Sparing

Sehr geehrter Herr Bluni, ich hoffe Sie können mir etwas zur Diagnose "beginnendes Brain sparing" bei 36 +2 sagen. Worum handelt es sich hierbei und was für Ursachen könnte dies haben? Ich habe eine Risikoschwangerschaft, ab der 30 SSW festgestellte Oligohydramnie, SGA, insgesamt wenig Kindsbewegungen (Vorderwandplazenta, Fruchtwasser). Während die CTGs bislang immer unterschiedlich ausgefallen sind, waren die Doppleruntersuchungen bis letzte Woche gut. Heute zur Kontrolle dann die im Betreff genannte Diagnose mit folgenden Dopplerwerten: A Umbicalis: PI 1,13; RI 0,68; TAMX 40,6; VMAX 67,3 A. cerebri media li: PI 1,21; RI 0,71; TAMX -21,9; VMAX -37,4 CPRI PI links 1,07 Besteht hier Anlass zur Sorge, hinsichtlich der aus dem Rahmen fallenden TAMX, Vmax der A ceribri media und dem schlechten CPR Wert? Wird das Kind noch ausreichend mit Sauerstoff versorgt? Kaiserschnitt Termin ist auf nächste Woche festgelegt. Ich mache mir Sorgen. Vielen Dank für Ihre Antwort. LG, Lisa

von Lisa8386 am 02.09.2019, 20:27



Antwort auf: Beginnendes Brain Sparing

Hallo Lisa, das beschriebene Phänomen Doppler kann ein typischer Hinweis bei Kindern sein, bei denen die Versorgung in nicht ausreichendem Maße mehr gegeben ist, wobei ich zu den einzelnen Werten keine Interpretation vornehmen kann. Das Phänomen ist Ausdruck eines Kompensationsmechanismus im Zusammenhang mit einer Wachstumsminderung des Kindes (in aller Regel bedingt durch eine nicht mehr ausreichende Versorgung über die Plazenta). Hierbei kommt es zu einer Zentralisation der fetalen Durchblutung zu den wichtigen Organen. Die daraus resultierende Mehrdurchblutung des Gehirns führte zu dem Begriff „brain sparing“. Das ist in der Tat sehr bedeutungsvoll und sollte dann meines Erachtens engmaschig mit dem Zentrum abgestimmt werden. Herzliche Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 03.09.2019