Hallo Dr. Bluni,
Ich bin jetzte ende der 7.SSW und weiß seit 3 Tagen das es keine intakte Schwangerschaft ist. Die Fruchthöhle entsprach vor 3 Tagen schon dem Stand der Ende der 6.SSW und auch das HCG entsprach der 6.SSW.
Die Fruchthöhle ist auch innerhalb von 6 Stunden von 1 cm auf 0,75 cm geschrumpft. Das HCG von 2100 auf 1700 gesunken.
Utrogest hab ich Freitag bereits weggelassen.
Nun wollte das eine KH sofort ausschaben, das andere ist der Meinung bei dem Rückgang kann man auch auf Blutungen warten.
Was sagen Sie dazu?
Danke für ihre Antwort.
von
Mellie83
am 19.06.2011, 08:30
Antwort auf:
Abwarten oder Ausschabung?
Hallo,
sofern es zu einer sehr frühen Fehlgeburt kommt, kann es hier gut vertretbar sein, auf eine Ausschabung zu verzichten. Dieses muss nicht mit Nachteilen für eine Folgeschwangerschaft verbunden sein.
Jedoch kann das am besten Ihre Frauenärztin/Frauenarzt oder ein erfahrener Klinikarzt entscheiden. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihrem behandelnden Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin ab.
Bei einer weiter fortgeschrittenen, wo noch größere Schwangerschaftsanteile in der Gebärmutter vorhanden sind, sie also nicht abgeblutet sind oder wenn das Schwangerschaftshormon HCG noch sehr hoch ist, wird allerdings schon eine Ausschabung empfehlenswert sein. Gleiches gilt bei einer stärkeren Blutung in Folge einer Fehlgeburt oder bei noch hohem Titer des Schwangerschaftshormons.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 19.06.2011
Antwort auf:
Abwarten oder Ausschabung?
Hallo,
sei erstmal feste gedrückt, das ist eine schlimme Zeit, ich habe das auch einmal erlebt.
Letztlich musst Du es selbst entscheiden. Es ist für den Körper weniger belastend, nicht auszuschaben. Nach Ausschabung, also einem sehr plötzlichen SS-Ende, hat man oft monatelang Zyklusstörungen, so war es auch bei mir (Ausschabung 9. SSW). Ein natürliches Ende ist für den Körper harmonischer.
Aber: Viele Ärzte empfehlen die Ausschabung, weil es für die Frau seelisch weniger belastend sein kann (!), nicht die Blutung abwarten zu müssen. Denn man hat oft weiterhin SS-Symptome (Übelkeit, Brustspannen) und es ist nicht leicht, dann die ganze Zeit zu wissen, dass es nix mehr wird mit der Schwangerschaft. Da kann ein zügiges Ende entlastender sein, weil man dann wieder nach vorn schauen und bald einen neuen Versuch starten kann.
Ich persönlich hatte keine Auswahl, weil die SS schon zu weit fortgeschritten war. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich mit starken FG-Blutungen rechnen müssen, außerdem war kein natürliches Ende in Sicht. Der Embryo hatte aufgehört, sich weiter zu entwickeln, aber das HCG stieg noch leicht an. Es kann dann bis Ende des 3. Monats dauern, bevor der Körper die SS selbst abstößt. So lange zu warten, ist auch psychisch arg viel.
Wenn ich aber an Deiner Stelle gewesen wäre, würde ich den natürlichen Weg gehen. Eine Ausschabung läuft Dir nicht weg, die kannst Du immer noch machen, wenn sich nichts tut, da gibt es keinerlei Eile! Wahrscheinlich aber bekommst Du bald einfach eine menstruations-ähnliche Blutung und brauchst keine OP. Du kannst es danach gleich im nächsten Zyklus wieder versuchen, viele Frauen werden gleich nach einer FG wieder schwanger.
Bei dem Rat des ersten Krankenhauses zur Ausschabung musst Du auch bedenken: Jede OP bringt einer Klinik bahre Münze. In Zeiten, wo alle Krankenhäuser Firmen (GmbHs) sind, sind Operationen natürlich für eine Klinik immer auch ein finanzielles Argument. Man operiert sehr gern, das bringt Geld!
Alles Liebe für Dich,
Mimi
von
Mijou
am 19.06.2011, 11:50