Guten Abend Herr Dr. Bluni,
Ich bin heute in der 12+6 SSW und habe seit gestern nachmittag 16h intermittierendes Ziehen im Unterbauch.... gestern hielt das ungefähr eine Stunde an, und heute nachmittag das Gleiche allerdings waren mein Mann und jeweils unterwegs, ich habe nicht unbedingt Schmerzen dennoch fühlt es sich inzwischen anders an als am Anfang der SS als die Gebärmutter sich aufrichtete und wuchs, teilweise ist es sehr unangenehm. Zwischendurch habe ich auch das Gefühl mein Fötus 'tobt' im Bauch und die Gebärmutter zuppelt deswegen. Ich weiss auch das sie weiterhin 'wachsen muss' nur kann ich davon ausgehen das es unangenehmer wird je größer mein Kleines wird? Es misst nun 6cm SSL, spüren tue ich es natürlich noch nicht. Ich schau auch immer nach ob ich blute oder sonstwas... glücklicherweise ist dann jedesmal nichts zu sehen. Ich habe nie einen Tropfen Blut gehabt. Allerdings habe ich viel klaren Ausfluß der nicht riecht, ob ich eventuell eine Infektion habe die diese Beschwerden auslöst? Ich weiß durch meinen Beruf, das eine Vaginitis bzw. Cervixitis durchaus Ursache für vorz.Wehen und vorz. BS sein kann. Ich hatte schon vor der SS rez. Bakt. im Abstrich- möglich das wiedermal was 'drin' ist?! Führt mein FA, auf, wie ich meine, begründeten Verdacht eine Untersuchung/Abstrich durch die nicht speziell auf Streptokokken getestet wird? Also auf Deutsch: Kassenleistung? Im KH wird jedenfalls bei jeder Pat. mit o.a. Verdacht ein Cervixabstrich durchgeführt....!!( übrigens der gleiche FA).
Irgendwie habe ich mir selber die Fragen beantwortet aber vielleicht haben sie dennoch einen beruhigenden Rat für mich.....
vielen lieben Dank
Juliane
Mitglied inaktiv - 11.07.2009, 19:31
Antwort auf:
13.SSW und Ziehen im U-bauch
Liebe Juliane,
1. die sich vergrößernde Gebärmutter und die sich verändernde Anatomie des kleinen Beckens bringt es mit sich, dass es in der Schwangerschaft mal "ziepen", ziehen, oder drücken kann, wobei nicht allgemeingültig gesagt werden kann, woher es kommt, oder ob es noch normal ist.
In vielen Fällen hilft schon, die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter. Wenn die Beschwerden anhalten, dann ist es sicher empfehlenswert die Frauenärztin oder den Frauenarzt vor Ort zu fragen.
Ob für Ihre persönliche Situation andere Dinge ursächlich sind, kann wie gesagt, am besten im Rahmen einer Untersuchung durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt geklärt werden.
2. in Deutschland wird in enger Anlehnung an die amerikanischen und kanadischen Empfehlungen und abweichend von den englischen Vorschlägen nach Empfehlungen der Fachgesellschaften und der Leitlinie eine vorgeburtliche Untersuchung aller Schwangeren zwischen 35 + 0 und 37 + 0 SSW auf ß-hämolysierenden Streptokokken der Gruppe B empfohlen.
Die vorliegenden Untersuchungen zeigen, dass mit diesem Vorgehen in einem hohen Prozentsatz eine Neugeborenensepsis durch GBS verhindert wird.
Dieses Screening ist allerdings nicht Gegenstand der bisherigen Mutterschaftsrichtlinien und somit stellt es auch keine Leistung der Gesetzlichen Krankenversicherung dar. Die Kosten für diese Untersuchung werden von der gesetzlich versicherten Schwangeren selbst getragen werden müssen. Sie liegen in etwa in einer Höhe zwischen 15-30 Euro.
Bei begründetem medizinischem Verdacht auf Streptokokken ist der Abstrich selbstverständlich eine Leistung der Gesetzlichen Krankenversicherung.
Das für Sie sinnvollste Vorgehen stimmen Sie am besten mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 12.07.2009