Einschlafen und Durchschlafen

Re: Einschlafen und Durchschlafen

Antwort von Fleurdelys am 21.10.2022, 15:39 Uhr

Hallo,
du schreibst von Schlafproblemen, ich würde aber sagen, dass mir das für das Alter wie ein recht normales Schlafverhalten erscheint. Man trifft leider oft auf starre Ansichten und unrealistische Erwartungen was den Schlaf von Babys und Kleinkindern angeht. Ja, manche schlafen mit einem Jahr schon die ganze Nacht durch, aber das ist nicht die Norm - bei weitem nicht. Das Soll kein Vorwurf sein, sondern nur aufzeigen, dass in unserer Gesellschaft manchmal falsche Vorstellungen verbreitet werden, die auf Erfahrungen mit Kindern basieren, die „gut“ schlafen (= ihre Eltern nicht so oft wecken). Kinder sind aber sehr unterschiedlich und wann sie durchschlafen ist ebenso verschieden. Und der „richtige“ Zeitpunkt ist dann, wenn sie eben so weit sind (und man zuvor medizinische Ursachen ausschließen konnte).

Da du deinen Sohn nicht mehr tragen kannst, scheint mir dein Vorgehen wie eine gute Lösung, die ja offenbar auch funktioniert. Klar dauert es anfangs etwas länger, aber du hast ja dein Ziel im Prinzip schon erreicht: Nicht mehr zum Einschlafen tragen müssen. Ich würde es so weitermachen, denn ständig Neues ausprobieren verwirrt die Kleinen auch nur und ist kontraproduktiv. Sieh es als Meilenstein und als Erfolg.

Und um mit einem Mythos aufzuräumen: Allein einschlafen ist keine Garantie fürs Durchschlafen. Ich weiß nicht, warum sich dieser Gedanke so hartnäckig hält. Alle Menschen wachen zwischendurch auf, Kinder wie Erwachsene - lediglich ob sie gleich weiterschlafen oder richtig wach werden ist dabei der Unterschied. Wenn ich nachts wach werde und merke, dass ich auf Toilette muss oder Durst habe, gehe ich meinem Bedürfnis nach. Ein Kind, das nachts nach seiner Bezugsperson ruft, hat ein Bedürfnis oder es fühlt sich nicht wohl. Das können Durst, Hunger, Schmerzen, Angst, Unwohlsein oder einfach ein Nähebedürfnis sein. Und im Alter von einem Jahr haben viele Kinder nachts noch Hunger oder möchten einfach nur wissen, dass sie in Sicherheit sind. Das wird mit der Zeit weniger werden.

Falls er in seinem eigenen Zimmer schläft, würde mir ein Bodenbett/Matratze auf dem Boden einfallen. Da kann man sich nach Bedarf dazulegen wenn die Nacht besonders schlimm ist.

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